Hinweisschild an einem Baum

Dachverband der Dialekte Baden-Württemberg gegründet

Titelbild: Wegzeichen in schwäbischem Dialekt. Übersetzt: “Den Kreuzweg dürfen wir nicht hinunter”. (Aufnahme: Ramessos, Gemeinfrei, LINK)

Dialektfans vernetzen sich landesweit – SHB ist Gründungsmitglied

Nach einem ersten Austausch im Februar in Stuttgart, dem Treffen einer Satzungskommission im März in Karlsruhe und vielen Gesprächen haben annähernd 50 Vereine sowie Einzelpersonen aus vielen Bereichen der Gesellschaft – und unter Beteiligung des Schwäbischen Heimatbundes – am 12.7.2023 den Dachverband der Dialekte Baden-Württemberg (DDDBW) gegründet. Unter den Teilnehmern waren Vertreter der Mundart-Verbände aus Südbaden, Nordbaden und Schwaben, Sprachwissenschaftler aus Freiburg und Tübingen, weitere Verbände aus Kultur und Heimatpflege sowie zahlreiche Mundartkünstler und Politiker.

viele Menschen in einem Raum heben die Hand
Einmütige Zustimmung zur Satzung und damit zur Gründung des neuen Dialekt-Verbands am 12.7.2023. In der 2. Reihe rechts SHB-Geschäftsführer Dr. Bernd Langner, vor ihm in der ersten Reihe die „Dialektfans“ Johannes Kretschmann und Dominik Kuhn alias Dodokay. (Foto: Roman Kaess)

Wesentliches Ziel des neuen Dachverbandes wird es sein, die vielfältigen Ideen und Vorschläge aus der Mundartlandschaft in Baden-Württemberg zu bündeln und umzusetzen. Zudem soll er zentraler Ansprechpartner für Medien und Politik sowie für mögliche Sponsoren aus Wirtschaft und Gesellschaft sein.

Das Vorhaben zur Gründung des Dachverbands geht zurück auf die interfraktionelle Dialektinitiative im Landtag, vertreten durch Dr. Markus Rösler (GRÜNE), Willi Stächele (CDU), Andreas Kenner (SPD) und Jochen Haußmann (FDP). Das Image von Dialekten hat sich die letzten Jahre sehr positiv gewandelt. Wir sind uns sicher, dass wir auch außerhalb Baden-Württembergs Partner zur Erhaltung dieser sympathischen Kulturschätze, nämlich unserer Dialekte, gewinnen werden, so die vier Abgeordneten.

Wir freuen uns, dass wir die Geburtshelfer für diesen neuen und in dieser Form bundesweit einzigartigen Dachverband sein durften. Das ist ein großer Schritt für die Förderung von Mundart, Dialekten und Regionalsprachen in ganz Baden-Württemberg, und wir hoffen auch einer mit Ausstrahlung auf andere Bundesländer, so die vier Initiatoren weiter. Es ist auch unser gemeinsamer Erfolg, dass das Land Baden-Württemberg diesen Dachverband künftig mit 78.000 € pro Jahr finanziell unterstützt. Eine der Aufgaben des Dachverbandes wird es sein, vor allem jüngere Menschen im Rahmen eines mit insgesamt 50.000 € dotierten Mundartpreises zu erreichen und für Mundart zu begeistern.

Als Vorsitzender einstimmig gewählt wurde der Waldshuter Landrat Dr. Martin Kistler. Seine beiden Stellvertreter sind Veronica Kerber, Vorständin des 2023 gegründeten nordbadischen Mundartvereins „Unsere Sprachheimat“, sowie Pius Jauch vom Vorstand des Vereins „Schwäbische Mundart“.

Noch in diesem Jahr soll es eine weitere Mitgliederversammlung geben. Die Mundartfans wollen dann auch insbesondere Vertreterinnen und Vertreter der Wissenschaft, der Medien und der Jugend, sowie der betroffenen Ministerien für die Arbeit in einem Beirat gewinnen. Aktuell ist die Stelle einer hauptamtlichen Geschäftsführung ausgeschrieben.

(Pressemitteilung des Verbands / Bernd Langner)

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