Kirche von außen

Wunder der Romanik in Frankreichs Westen

Église Ste Radegonde de Talmont sur Gironde (Aufnahme: Ferguy, CC BY-SA 3.0, LINK)

Studienreise an die französische Atlantikküste (mit kleinen Wanderungen)

Reise Nr. 7

Leitung: Dr. Raimund Waibel

Abreise: Freitag, 3. Mai 2024
Rückreise: Sonntag, 12. Mai 2024 (10 Reisetage)

Abfahrt: 7.00 Uhr Stuttgart-Weilimdorf, S-Bahnhof (Rückkehr ca. 20.00 Uhr)
Ihre Abholzeit mit dem Taxiservice entnehmen Sie bitte den Reiseunterlagen.
Zustieg: 8.00 Uhr Karlsruhe, Busbahnhof hinter dem Hauptbahnhof (Rückkehr ca. 19.00 Uhr)
unverbindliche Zeitangaben, Änderungen vorbehalten.

Wer meint, die Romanik zu kennen, ohne jene der französischen Atlantikküste gesehen zu haben, der hat mehr als einen Höhepunkt verpasst. Die historischen Landschaften Saintonge und Poitou zwischen der Gironde im Süden und der Vendée im Norden sind wie kaum eine andere Gegend Frankreichs von der Romanik geprägt, der hier etwas auffallend Leichtes anhaftet. Auf Portalen und Kapitellen entfaltet sich eine höchst symbolträchtige, teils skurrile Bilderwelt: darunter Monster, mystische Tiere oder auch mal Seejungfrauen und harfespielende Esel. Der heitere Eindruck wird noch verstärkt von einer sanften, aber abwechslungsreichen Landschaft zwischen den Weinbergen der Charente und der ehemaligen Sumpflandschaft an der Küste.

 Die hohe Qualität von Architektur und Skulptur der Kirchen in großer Menge ist vor dem Hintergrund wirtschaftlicher Prosperität im Mittelalter zu sehen: Salz und Fischfang an der Küste, Weinbau und Silbervorkommen im Hinterland brachten Wohlstand ins Land. Doch nicht nur die romanische Architektur hinterließ großartige Spuren in dieser so außergewöhnlichen französischen Landschaft. Der thematische Schwerpunkt der Reise liegt zwar auf der einzigartigen und immer noch rätselhaften Romanik der Charente, beginnend mit den überwältigenden Fresken der romanischen Abteikirche von St.-Savin (UNESCO-Weltkulturerbe). Doch die Reise führt auch zu aufsehenerregenden römischen Zeugnissen in Saintes oder zu den höchst eindrucksvollen steinzeitlichen Hügelgräbern von Bougon, in Vaubanfestungsstädte, zu mittelalterlichen Burgen und zu Schlössern des französischen Landadels.

Die meisten der besuchten Stätten liegen fernab der Routen des Massentourismus, in einer stillen, beschaulichen Landschaft, deren Charme wir auf kleineren Wanderungen ganz nah erfahren werden. Und selbstverständlich führt uns die Studienreise Anfang Mai ‒ wenn die Temperaturen noch „reisefreundlich“ sind ‒ erneut in eine Gegend, in der sich die Straßen noch der Landschaft anpassen und nicht umgekehrt, zudem in ein Gebiet traditioneller französischer Gastronomie. Diese und der Wein der Charente vermögen die historischen und kunsthistorischen Eindrücke abzurunden.

1. Tag: Anfahrt von Stuttgart über die Île-de-France bis in die nördliche Auvergne. Übernachtung in Évaux-les-Bains.

2.Tag: Der Einstieg: Nach morgendlicher Fahrt aus dem Bourbonnais an die Gartempe – nun schon im Poitou – setzt das Besichtigungsprogramm ein mit ersten Höhepunkten der westfranzösischen Romanik: mit den atemberaubenden Fresken der Klosterkirche von St-Savin-sur-Gartempe (UNESCO-Weltkulturerbe, erweiterte Führung) und zwei weiteren Dorfkirchen im Tal der Gartempe (Antigny und Jouhet), verbunden mit einer kleinen Wanderung (ca. 1,5 Stdn.) – zugleich eine grandiose Einführung in die Welt der westfranzösischen Romanik. Übernachtung in St-Maixent-l’École.

3. Tag: Tumuli, Kirchen, romanische Totenlaterne – Historische Zeugnisse aus 7000 Jahren: Die Flüsse Sèvre Niortaise und Charente bilden den geographischen Rahmen des Tages: ausführlicher Besuch der fast 7000 Jahre alten Grabanlage von Bougon (fünf mächtige, begehbare steinzeitliche Tumuli [Hügelgräber] und sehr instruktives Museum zur Megalithkultur); dann frühgotischen Fresken in der Dorfkirche von Landes. Nachmittags folgen erste Höhepunkte der romanischen Skulptur: die riesige romanische Totenlaterne (begehbar) auf dem Friedhof von Fénioux (auch romanische Kirche) und das erste grandiose Portal: Pont-L’Abbé. Übernachtung in der die Charente-Mündung deckenden Vauban-Festungsstadt Fouras.

4. Tag: Wo Meer und Land sich mischen: Der ganze Tag ist, beginnend mit Fouras (kleiner Rundgang: Vauban-Festung, Altstadt, Art-Déco-Markthalle, Pointe de la Fumée), der kleinen sonderbaren Landschaft zwischen der Mündung der Charente bei Rochefort und dem breiten Mündungssumpf der Seudre bei Marennes gewidmet ‒ Geführte Wanderung (ca. 1 Stde.) und Besichtigung der im Watt liegenden napoleonischen Festung Enet (gezeitenabhängig). Nachmittags geht es zu der einst mitten in den Salzsümpfen gelegenen ehemaligen Insel Hiers und zum kleinen, gänzlich ummauerten Festungsstädtchen Brouage. 2 Übernachtungen in Saintes.

5. Tag: Die Saintonge – Kernlandschaft der Romanik I: Im Zentrum des Tages steht die Romanik: Besuch und Besichtigung mehrerer in dieser herrlichen Landschaft gelegenen und fast überreich dekorierter romanischer Dorfkirchen ‒ davon eine auf den sichtbaren Mauern einer gallorömischen Villa erbaut – unter anderem in Grézac (mit beeindruckender Krypta), in Rétaud, Corme-Écluse und Rioux, verbunden mit einer kleinen Wanderung (ca. 2 Stdn.). Die Westfassade der einsam hoch über dem Fluss Gironde gelegenen Kirche Talmont-sur-Gironde (Fährhafen der Jakobspilger) beschließt den Tag.

6. Tag: Saintes ‒ die Hauptstadt: In der Stadt Saintes mit ihren vielen Zeugnissen der römischen Besiedlung werden die Bezüge der Romanik zur römischen Architektur deutlich. Die Römer, das frühe Christentum und die Romanik stellen die wichtigsten Themen einer kleinen Stadtwanderung dar: röm. Triumphbogen an der Charente, Arena, Kirche St. Eutrope (roman. Krypta und Chor, frühchristliches Bischofsgrab, 4. Jh.), romanische Abbaye-aux-Dames mit herrlichen Kapitellen, gotische Kathedrale St. Pierre. Nachmittags als Kontrastprogramm die mittelalterliche Wasserburg von Nieul-lès-Saintes. 2 Übernachtungen in Pons.

7. Tag: Die Saintonge – Kernlandschaft der Romanik II: Pons war eine bedeutende Station auf dem Jakobsweg (morgens Stadtrundgang: herrliches Panorama vom Bergfried der Burg (12. Jh.) aus, gewölbte Passage des Jakobspilger-Hospitals). Nur wenige Kilometer außerhalb der Stadt ‒ und doch schon in ganz ländlicher Umgebung ‒ Besuch einer bunten Palette romanischer Dorfkirchen mit herrlicher, üppiger Skulptur (evtl. wieder in Verbindung mit einer kleinen Wanderung, ca. 1,5 Stdn.) in Avy, Chadenac, Echebrune, Macignac.

8. Tag: Parallel zum Jakobsweg nach Norden: Die prächtige Romanik von Colombiers (Kapitelle), Pérignac (Wehrkirche) und Châtre (romanische Kuppelkirche mit polylobem Portal, Augustinerkloster) sind trotz ihres fast überreichen Schmucks nicht mehr als ein Hors d’Oeuvre für den Höhepunkt des Tages und zugleich der Reise: die romanische Klosterkirche von Aulnay, in deren Bogenläufen der Portale sich nebst Heiligen und den Königen der Apokalypse ein harfespielender Esel, ein aus dem Messbuch singendes Schaf und vielerlei Tiere mit Menschenköpfen tummeln. Die heitere Architektur des Renaissanceschlosses Dampierre-sur-Boutonne setzt den Schlusspunkt. Übernachtung in ###Melle, der Stadt der Jakobspilger.

9. Tag: Abschied von der Romanik: Nach dem Besuch der für die merowingischen Könige seit etwa 600 n. Chr. eminent wichtigen und sehr sehenswerten, seit einigen Jahren wieder zugänglichen historischen Silberminen samt Münzstätte nehmen wir mit zwei romanischen Kirchen in Melle – darunter der Klosterkirche St. Hilaire mit jenem rätselhaften, überlebensgroßen Reiter am Portal ‒ schließlich Abschied von der westfranzösischen Romanik. Übernachtung in Guéret.

10. Tag: Rückfahrt durch Burgund, das Saône- und das Rheintal nach Stuttgart.

Für die kleinen Wanderungen sind gute Wanderschuhe und wetterfeste Kleidung erforderlich.

Leistungen:

  • Taxiservice
  • Fahrt im modernen Reisebus
  • fachlich qualifizierte Reiseleitung
  • 9 Übernachtungen mit Halbpension in Hotels der guten Mittelklasse, Zimmer mit Dusche/WC
  • ggf. Kurtaxen/Tourismusabgaben
  • alle Führungen
  • alle Eintrittsgelder
  • Auslandssteuer Frankreich

Preis:

€ 3.170,- pro Person im Doppelzimmer
€ 3.570,- pro Person im Einzelzimmer

Außer beim Frühstück sind Getränke zu den Mahlzeiten nicht im Reisepreis enthalten.

Reisepapiere für deutsche Staatsangehörige: gültiger Personalausweis oder Reisepass

Versicherungen (auf Wunsch buchbar, s. Allg. Hinweise):
€ 186,– (DZ) pro Person für die Reiserücktrittskostenversicherung
€ 199,– (EZ) pro Person für die Reiserücktrittskostenversicherung mit Reisekrankenversicherung

Zu Mindestteilnehmerzahl, Absagefrist und Gruppengröße siehe Allgemeine Hinweise

Reise buchen

Unsere Studienfahrten und Exkursionen sind bei unserem Partner Hartmann Reisen in Rottenburg-Oberndorf buchbar.

Direktlink: https://www.hartmann-reisen.eu | Die Reisen 2023 sind ab ca. 15. November buchbar.

Sie können auch eine E-Mail schreiben an info@hartmann-reisen.eu oder anrufen (Mo-Fr 9-17 Uhr) unter 07073 915-00. Es ist zunächst auch weiterhin möglich, sich beim Schwäbischen Heimatbund anzumelden; wir leiten Ihre Anmeldung gerne weiter. Die Abwicklung erfolgt auf jeden Fall über Hartmann Reisen. Einen Reisekatalog senden wir Ihnen übrigens gerne zu.

3. Mai. 2024 bis 12. Mai. 2024, 7:00

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