Zu Beginn der Ausgabe 2021|1 der Schwäbischen Heimat lesen Sie ein Interview, das die Redakteurin Irene Ferchl mit dem Gestalter Uli Braun über das neue Erscheinungsbild der Schwäbischen Heimat geführt hat. Ahnen Sie, wie viele Überlegungen hinter der Wahl einer passenden Schrift stecken? Was macht die äußere Attraktivität einer Zeitschrift aus? Sind Ihnen auf dem Cover schon die zwei verschiedenen Schriftschnitte für die Wortmarke Schwäbische Heimat aufgefallen? Weshalb ist die Covergestaltung aus Bild plus Farbrahmen für die Schwäbische Heimat so geeignet? Hier ein kurzer Auszug aus dem Interview. Das gesamte Interview finden Sie hier als pdf-Datei.
Welche Überlegungen zum Erscheinungsbild standen am Anfang, und wie sind Sie vorgegangen?
Grundsätzlich sollte die gestalterische Überarbeitung des Heftes die bisherigen Leserinnen und Leser nicht visuell überfordern, gleichzeitig aber mögliche neue Leserkreise durch ein moderneres Erscheinungsbild gewinnen. Neben der Attraktivität des Titels war eine der wichtigsten Überlegungen, die einzelnen Beiträge mit einem deutlichen Auftakt zu versehen: durch größere Überschriften, markantere Platzierung interessanter Abbildungen und die Integration von etwas mehr Weißraum in die Gestaltung. Auch innerhalb der Artikel war die Berücksichtigung des Weißraums von Bedeutung: Er rhythmisiert, regelt das Zusammenspiel von Bild und Text, vermeidet die Überfrachtung der Doppelseiten – er gibt im übertragenen Sinne mehr »Luft zum Lesen«.
Der Titel Schwäbische Heimat bleibt, aber Sie hatten eine ungewöhnliche Idee mit zwei verschiedenen Schriftschnitten für die Wortmarke?
Die Besonderheit beim Titel Schwäbische Heimat besteht in der Verwendung der Schrift IBM Plex Serif für den Begriff Schwäbische und IBM Plex Sans für Heimat – also einer Mischung von Antiqua mit Serifen und Grotesk (ohne Serifen). Aber auch der Duktus bei den jeweiligen Begriffen wechselt: von Regular zu Bold. Durch diesen Kontrast entstehen unterschiedliche Akzente: Schwäbische zeigt durch den traditionelleren Schnitt seine regionale Verortung, wirkt aber durch den leichteren Duktus und die größere Laufweite der Buchstaben weniger »behäbig«. Die Heimat wird durch den serifenlosen Schnitt zeitgemäßer und offener interpretiert und betont durch die fette Variante selbstbewusst einen modernen Heimatbegriff. (…)
Das Interview wurde geführt im Januar 2022
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