Gleiche Schule, getrennte Wege, ähnliche Ideale
Donnerstag, 5. März 2026, 15:00 Uhr
Besuch in der Stauffenberg-Erinnerungsstätte und kleiner historischer Stadtspaziergang
Die Wiederherstellung der Ehre der deutschen Justiz nach 1945 wäre ohne den in Stuttgart geborenen schwäbisch-jüdischen Juristen Dr. Fritz Bauer wohl nicht denkbar gewesen. Hat Bauer als Generalstaatsanwalt in Hessen ab 1956 doch gegen erhebliche Widerstände mit den Ausschwitzprozessen in Frankfurt am Main ab 1963 den entscheidenden Auftakt zur juristischen Aufarbeitung der nationalsozialistischen Verbrechen gegeben. Begonnen hat Bauer seine juristische Karriere 1930 in seiner Heimatstadt Stuttgart als jüngster Amtsrichter Deutschlands. Die Nationalsozialisten vertrieben ihn 1933 aus dem Amt. 1936 emigrierte Fritz Bauer nach Dänemark. 1943 konnte er sich durch abenteuerliche Flucht in einem Fischerboot über die Ostsee nach Schweden in letzter Minute vor dem Zugriff der Nationalsozialisten auf Juden im ab 1940 deutschbesetzten Dänemark retten. 1949 kehrte er nach Deutschland zurück.
Der 1903 geborene Fritz Bauer und die zwei und vier Jahre jüngeren Brüder Berthold Graf Schenk und Claus Graf Schenk von Stauffenberg haben sich während ihrer Zeit im traditionsreichen Stuttgarter Eberhard-Ludwigs-Gymnasium nur vom Sehen gekannt, wenn überhaupt. Der ältere Berthold machte Karriere als Jurist und bei der Marine, der jüngere Claus Karriere bei der Wehrmacht. Wie und warum kam es, dass ihnen im Laufe des Krieges das Gewissen schlug und sie den Weg in den deutschen Widerstand fanden und durch die von Claus Graf Schenk von Stauffenberg am 20.Juli 1944 in Ostpreußen im Führerhauptquartier platzierte Bombe versuchten, Hitler zu beseitigen und den verbrecherischen Krieg zu beenden? Dazu werden wir bei einem Besuch in der Stauffenberg-Erinnerungsstätte im Alten Schloss und einem sich anschließenden historischen Spaziergang mit Frau Dr. Caroline Gritschke (vom Haus der Geschichte BW) einiges erfahren. Der Spaziergang führt uns von der Erinnerungsstätte hinüber ins 700 m entfernte Gerichtsviertel zur ersten Wirkungsstätte von Fritz Bauer.
Begrenzte Teilnehmerzahl. Anmeldung bitte bis 1. März.
ACHTUNG: Dies ist eine Veranstaltung der Stadtgruppe Stuttgart. Bitte melden Sie sich hier an.
Treffpunkt: 5. März 2026, 15:00 Uhr Stuttgart, in der Stauffenberg-Erinnerungsstätte im Alten Schloss, Eingang Münzstraße, von der Seite des Karlsplatzes her.
Kostenbeitrag: Wir erheben für unsere Veranstaltungen – soweit nicht z.B. Eintrittsgebühren anfallen – in der Regel keine Teilnahmebeiträge mehr, sondern erbitten Spenden (mit denen wir unser Programmheft und „Deckungslücken“ bei Veranstaltungen mit Kosten für Honorare finanzieren)
Titelbild: Eingang der Stauffenberg-Erinnerungsstätte in Stuttgart (Von MSeses – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, LINK)
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