Sonntag, 28. September 2025, 14 Uhr
Bauhistorische Besichtigung mit Tilmann Marstaller.
Treffpunkt: Tübinger Tor, Katharinenstr. 25, Reutlingen
Anreise: Mit öffentlichem Nahverkehr
Unkostenbeitrag: 5 Euro erwünscht
Anmeldung: Bei Henner Mergenthaler Tel. 07071/73353 oder henner@hipps.de bis 27. September 2025
Am 14. April 2021 meldete das Schwäbische Tagblatt, dass vom Tübinger Tor in Reutlingen, einem der Wahrzeichen der ehemaligen Reichsstadt, Dachziegel herabgefallen seien. Da ein herabfallender Dachziegel aus über 30 m Höhe Kopfzerbrechen bereiten kann, wurden umgehend Sicherungsmaßnahmen eingeleitet. Im Zuge der vorbereitenden Untersuchungen zeigten sich dann weitere Schäden sowohl am Mauerwerk des um 1250 –70 erbauten Torturmes, als auch an dem spektakulären Fachwerkaufsatz von 1330, dem bundesweit ältesten bekannten Beispiel seiner Art.
Die nachfolgende Sanierung 2022–23 führte nicht nur zu neuen baugeschichtlichen Erkenntnissen. Die statische Neukonzeption ermöglichte auch, den Inneneinbau der 1970er-Jahre, der die statischen Probleme eher verstärkt hat, mit Zustimmung der Denkmalpflege zurückzubauen. Dies eröffnete die Perspektive, hier die ursprüngliche Statik des Fachwerkaufsatzes von 1330 wiederherzustellen. So präsentiert sich das Innere der vermeintlichen Türmerstube heute wieder weitgehend im Zustand der Erbauungszeit.
Bei der Turmbesteigung, die sowohl Kondition, als auch ausreichende Trittsicherheit erfordert, wird die Bau- und Bedeutungsgeschichte des Tübinger Tors lebendig.
Titelbild: Tübinger Tor in Reutlingen (von imehling – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, LINK)
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