Das mittelalterliche Dorf Saint-Cirq-Lapopie oberhalb des Lot (Shutterstock Foto-ID 1737950279)
Reise Nr. 24
Steinzeitkunst und expressive Romanik
Leitung: Dr. Raimund Waibel
Abreise: Freitag, 26. September 2025
Sonntag, 5. Oktober 2025 (10 Reisetage)
Abfahrt: 7.00 Uhr Stuttgart-Weilimdorf, S-Bahnhof.
Zustieg: 8.00 Uhr Karlsruhe, Busbahnhof hinter dem Hauptbahnhof
Ihre Abholzeit mit dem Taxiservice entnehmen Sie bitte den Reiseunterlagen.
Das Quercy: Das ist jene noch so unberührt wirkende faszinierende Geschichts- und Kulturlandschaft südlich des Massif Central – im Norden begrenzt von der sanften Dordogne, nach Süden zur Gascogne hin von Garonne und Tarn und im Osten vom wilden Aveyron. Diese Kulturlandschaft werden wir auch auf kleinen Wanderungen erkunden.
Wie hingestreut liegen dazwischen die einsamen Kalkhochflächen der „Causses“, und entlang der Flüsse schmiegen sich die Dörfer, Klöster, Wehrkirchen und Burgen an die steilen Kalkhänge der Täler.
Mitten durchs Quercy fließt der Lot mit seinen vielen Windungen und Schleifen, die immer wieder herrlich pittoreske, oft mit einer Burg besetzte Umlaufberge ausformen. Vor allem in den „Bastide“ und „Sauveterre“ genannten Wehrsiedlungen des Hundertjährigen Kriegs mit oftmals umfangreich erhaltenem historischem Gebäudebestand ist das Mittelalter noch spürbar. Romanische Kirchen – fast möchte man sagen: ohne Zahl – und grandiose Burganlagen wie Bonaguil, eine der berühmtesten Burgruinen Frankreichs, prägen diese Landschaft in einzigartiger Weise. Die expressive Romanik der Kirchen, oft wichtige Stationen der Jakobswallfahrt in Frankreich, deren Einfluss auch in so mancher Dorfkirche zu entdecken ist, lässt sich mit Worten nicht beschreiben, man muss sie gesehen haben.
Wie immer liegt ein Schwerpunkt der Reise auf touristisch wenig bekannten, versteckten Zeugnissen der Geschichte, aber auch auf so manch überwältigendem Landschaftseindruck. Dies gilt es sich teils auch auf Schusters Rappen zu erschließen. Immer wieder werden wir dabei auf die für die Gegend so typischen „clochers-mur“ stoßen, „Glockenmauern“ anstelle von Kirchenwestfassaden, und auf herrliche Altäre des Barock. In spannungsreichem Kontrast dazu stehen die Jahrzehnttausende alten Zeugnisse des Kunstschaffens des altsteinzeitlichen homo sapiens, die wir an zwei großartigen Beispielen studieren können (Lascaux, Pech-Merle).
Und wieder führt uns diese Wanderstudienreise Ende September – wenn die Temperaturen wieder „studienreisefreundlich“ sind – in eine Landschaft, in der sich die Straßen noch der Landschaft anpassen und nicht umgekehrt, zudem in ein Gebiet traditioneller französischer Gastronomie und klassischen Weinbaus, des berühmten „Cahors“ und der „Coteaux du Quercy“.
1. Tag: Anfahrt von Stuttgart über die Franche-Comté und Burgund zur Übernachtung in der Nähe von Clermont-Ferrand.
2. Tag: Im Süden der Dordogne: Quer durch das Massif Central Anfahrt zur ersten Besichtigung direkt an der Dordogne: das herrliche romanische Portal der Klosterkirche von Beaulieu-sur-Dordogne. Westlich davon liegt die riesige, 103 m tiefe Doline von Padirac (Abstieg in die Doline [Aufzug] und Stocherkahnfahrt im Labyrinth der prächtigen Karsthöhle). Der Besuch der berühmten Wallfahrtskirche von Rocamadour beschließt den Tag. Übernachtung in Rocamadour.
3. Tag: Die Einsamkeit der „Causses“: Die „Causses“ sind Landschaften ganz eigener, rauher Prägung. Nach dem quirligen Pilgerort Rocamadour begleitet uns im Causse de Gramat die Einsamkeit der südfranzösischen Kalkhochflächen: die romanischen Kirchen von Lunegarde, Caniac-du-Causse (mit archaischer Krypta und Sarkophag des Saint Namphase, Fresken und romanischer Skulptur), von Blars und die gotische Wehrkirche in Saint-Martin-de-Vers. Im äußerst pittoresken Freilichtmuseum (Écomusée) von Cuzals tauchen wir ein in die karge kleinbäuerliche Lebenswelt der „Causses“ von einst. 2 Übernachtungen direkt am Lot in Tour-de-Faure.
4. Tag: Frühe Besiedlung und alte Fernhandelswege am Lot: Historische Zeugnisse von der Steinzeit bis ins 19. Jahrhundert stehen im Zentrum der heutigen Besichtigungen: Die 29.000 Jahre alten Malereien in der Höhle Pech-Merle (mit Museum) führen uns in die Zeit des frühen homo sapiens. Besuch eines selten zugänglichen (weil Privatbesitz) Schlosses des Quercy. Nachmittags Wanderung (1,5 Std., leicht) entlang des Lots auf dem teils aus dem Felsen geschlagenen historischen Treidelpfad bis ins adlernestgleiche Saint-Cirq-Lapopie (Rundgang).
5. Tag: Die Mäander des Lots: Wie eine Schlange vielfach gewunden fließt der Lot zwischen Cahors und Fumel durch das Quercy. Mit den Resten des ehemaligen Benediktinerpriorats Catus (herrliche romanische Skulptur im Kapitelsaal) beginnt der Tag an den Mäandern des Lots. Nach einer kleinen Wanderung (eine Std., leicht) zu einem Dolmen und einem keltischen Oppidum hoch über dem Fluss bis zu einem Aussichtspunkt mit wunderbarem Blick auf Fluss und Umlaufberg von Luzech. Besuch der Stadt (romanische Burg, Rundgang in der historischen Altstadt mit gotischer Backsteinkirche, historischem und naturkundlichem Museum [60 qm Dinosaurierspuren]) Fahrt nach Puy-l‘Éveque (3 Übernachtungen).
6. Tag: Adel, Klerus, Bürger, Bauern: Gleichsam eine Einführung in die Gesellschaft des Mittelalters sind die Besichtigungspunkte des heutigen Tages: die Bürger- und Bischofsstadt Puy-l‘Éveque (ausführlicher Rundgang in der mittelalterlichen Altstadt), danach kurzer Aufstieg zur mächtigen Burgruine Bonaguil (geführte Besichtigung). Auf dem Weg zurück nach Puy-l‘Éveque liegen nachmittags Saint-Martin-le-Redon (mächtige Wehrkirchenfassade), die Bastide des Hundertjährigen Kriegs Montcabrier und ihre benachbarte, heute in Trümmern liegende Rivalin Pestillac sowie der Kleinstweiler Martignac (romanische Kirche, reiche gotische Fresken).
7. Tag: Das Quercy Blanc: Von den hellen Kalksteinen hat es den Namen: das Weiße Quercy. Auf dem Weg in die Burgstadt Montcuq liegt die wuchtige romanische Wehrkirche von Cambayrac. Ausführlicher Rundgang in dem pittoresken Städtchen Montcuq, weiter Rundblick vom mächtigen Donjon (Bergfried) der Burg. Nach der Mittagspause Besuch der von lokalen Denkmalfreunden jüngst restaurierten herrlichen romanischen Kirche im Weiler Saint-Anthet. Kleine Wanderung zwischen Wald und Weinbergen im Quercy Blanc.
8. Tag: Vom Lot durchs Quercy Noir zurück zur Dordogne: Mittelalterliche Dörfer, romanische Kirchen und Wehranlagen säumen den Weg: Mit dem romanischen Moissac-Priorat Duravel (mit Krypta und kunstvollen romanischen Kapitellen) am Ufer des Lot beginnt der Tag. Danach Fahrt in herrlicher Landschaft über Cassagnes (Wehrkirche) nach Les Arques: kleine „Wanderung“ über Holzstege in einem der seltenen Feuchtgebiete mitten im Karst, Saint-André-les-Arques (Romanik, spätgotische Fresken, Dorfkirche mit monumentaler Christusfigur des Bildhauers Ossip Zadkine, Kunstmuseum). Dann durchs Quercy Noir nach Montignac kurz vor der Dordogne. Übernachtung bei Montignac.
9. Tag: Nochmals Höhepunkte zum Schluss: Gleich nach Öffnung der Anlage von Lascaux Besichtigung und intensive Beschäftigung mit den weltberühmten 15.000 – 20.000 Jahre alten Höhlenmalereien (hochgelobte Rekonstruktion der Höhle und Malereien, Museum). Am späten Morgen starten wir zur Fahrt durch die Auvergne nach Aubusson (Besuch des sehenswerten modernen „Musée des tapisseries“; die „Manufacture d‘Aubusson“ [gegr. im 16. Jh.] gehört zum immateriellen UNESCO-Weltkulturerbe). Übernachtung in Guéret.
10. Tag: Rückfahrt über das Saônetal, Burgund, die Franche-Comté und das Oberrheintal nach Stuttgart.
Für die kleinen Wanderungen sind gute Wanderschuhe und wetterfeste Kleidung erforderlich.
Leistungen:
- Taxiservice
- Fahrt im modernen Reisebus
- fachlich qualifizierte Reiseleitung
- 9 Übernachtungen mit Frühstück in Hotels der guten Mittelklasse, Zimmer mit Dusche/WC
- 9 Abendessen
- alle Führungen und Eintrittsgelder
- Auslandssteuer Frankreich
Preis:
€ 3.590,- pro Person im Doppelzimmer
€ 3.850,- pro Person im Einzelzimmer
Außer beim Frühstück sind Getränke zu den Mahlzeiten nicht im Reisepreis enthalten.
Reisepapiere
Gültiger Personalausweis oder Reisepass für deutsche Staatsangehörige.
Zu Versicherungen, Mindestteilnehmerzahl, Gruppengröße, Absage- und Stornofristen sowie
Rückkehrzeiten siehe Allgemeine Hinweise
Reise buchen
Unsere Studienfahrten und Exkursionen sind bei unserem Partner Hartmann Reisen in Rottenburg-Oberndorf buchbar.
Direktlink: https://www.hartmann-reisen.eu | Die Reisen 2025 sind dort ab ca. 15. Dezember buchbar.
Sie können auch eine E-Mail schreiben an info@hartmann-reisen.eu oder anrufen (Mo-Fr 9-17 Uhr) unter 07073 915-00. Es ist zunächst auch weiterhin möglich, sich beim Schwäbischen Heimatbund anzumelden; wir leiten Ihre Anmeldung gerne weiter. Die Abwicklung erfolgt auf jeden Fall über Hartmann Reisen. Einen Reisekatalog senden wir Ihnen übrigens gerne zu.
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