Hauptversammlung mit Ausblick auf schwierigere Zukunft
Am 15. Mai 2025 traf sich die Untermarchtaler Ortsgruppe des Schwäbischen Heimatbundes zur Hauptversammlung, die im dreijährigen Intervall stattfindet. Ortsgruppenvorsitzender Wolfgang Kurz konnte unter den Gästen den hauptamtlichen Geschäftsführer des Schwäbischen Heimatbundes (SHB), Dr. Bernd Langner, den Untermarchtaler Bürgermeister Bernhard Ritzler sowie die Vorstandschaft der Ortsgruppe, Mitglieder und Gäste begrüßen.
Nach dem Gedenken für drei verstorbene und verdiente Mitglieder der Ortsgruppe berichtete Wolfgang Kurz von den vielfältigen Aktivitäten der Gruppe in den vergangenen drei Jahren. Das von der Gruppe betreute Gebäude und Museum Kalkofen Untermarchtal mit einem großen Bekanntheitsgrad am Ort und in der Region bedürfe, auch in seiner umgebenden Natur mit ehemaligem Steinbruchgelände, stets einer umsichtigen Pflege und Aufsicht. Die knapp 30 Mitglieder der Gruppe, davon etwa 12 Aktive, packten dies alles fleißig an, und die Öffnungszeiten für Besucher an den Sommer-Sonntagen von April bis September sowie zu besonderen Museumsführungen konnten nach wie vor gewährleistet werden. Der Vorsitzende zollte dafür allen Mitarbeitenden besonderen Dank und Respekt, und er zeigte sich auch zuversichtlich, was die Zukunft der Gruppe betrifft. Aufgrund zunehmenden Alters der ehrenamtlich in der Ortsgruppe Tätigen müsse nach Ablauf der laufenden Saison aber dringend über die künftigen Öffnungszeiten des Museums und die Fortführung aller Aufgaben beraten werden. Bemühungen des Vereins, jüngere Mitglieder für die Vereinsarbeit zu gewinnen, verhallten leider schon seit Jahren.

Ein besonderes Grußwort richtete SHB-Geschäftsführer Dr. Bernd Langner an die Ortsgruppe und bedankte sich für die Einladung. Gleichzeitig überbrachte er die Grüße des Vorsitzenden des SHB Andreas Felchle. Herr Langner bedankte sich für die vor Ort geleistete Arbeit. Der SHB sei mit seinen tatkräftigen Mitgliedern in ganz Württemberg im Natur- und Denkmalschutz engagiert – dies fast immer mit eigenen und nicht vom Land gewährten Mitteln. Mitgliedsbeiträge, Spenden und Erlöse aus Anzeigenwerbung seien für den SHB unerlässlich wichtig. Der Begriff »Heimat« sei für den Verein hierbei Programm mit dem Anspruch einen »Guten Ruf« zu verinnerlichen. Doch davon könne der SHB nicht leben, so Langner. Man müsse Vieles aus der Vergangenheit mitnehmen, um so die Zukunft zu gestalten. »Heimat ist nicht Ausgrenzung und kann somit nicht abgetrennt werden«, so der Geschäftsführer. Abschließend wünschte er der Ortsgruppe alles Gute.
Kassier Alfons Ziegler gab einen kurzen und dennoch ausführlichen Kassenbericht, wobei er den Kassenstand selbst als überschaubar benannte. Die Kassenprüfer Herbert Heinzelmann und Hubert Schneider berichteten von bester Kassenführung und empfahlen der Jahresversammlung die Entlastung des Kassiers, die einstimmig erfolgte.
Die vergangenen drei Jahre schilderte Schriftführer Erwin Mönch in genauester Form. Er spiegelte das Vereinsgeschehen mit allen Terminen und Ereignissen, so – aus Anlass des 100jährigen Bestehens des Kalkofens – den »Tag der offenen Tür« im September 2022, mit Vorführungen zum Trockenlöschen des gebrannten Kalks, Führungen und einer Lesung der einheimischen Autorin Simone Schulz aus ihrem neuen Buch »Bildschnitzers Lieb und Leidenschaft«. Zwei Gemeinde-Markungsputzeten wurden erfolgreich für Mensch und Natur durchgeführt, und das jährliche »Frühjahrsabstauben« des gesamten Kalkofens gehört zum Pflichtprogramm. Die Entwicklung der Besucherzahlen ließ mit 716 BesucherInnen in diesen drei Jahren einen leichten Aufwärtstrend erkennen.
Bürgermeister Bernhard Ritzler lobte in seinem Grußwort die Bedeutung des »kleinen aber feinen Vereins der SHB-OG Untermarchtal« und bedauerte es sehr, dass die Gruppe, wie auch viele andere Vereine, bislang keinen Nachwuchs habe.
Die anschließenden Wahlen der gesamten Vorstandschaft der Ortsgruppe wurden rasch abgewickelt. Erfreulicherweise stellten sich alle bisherigen Amtsträger wieder zu Wahl: Wolfgang Kurz bleibt erster Vorsitzender. Sein Stellvertreter und technischer »Direktor« ist Wolfgang Maier. Alfons Ziegler und Erwin Mönch bleiben Kassier bzw. Schriftführer, Kassenprüfer sind Herbert Heinzelmann und Hubert Schneider.
Erfolgreiche Markungsputzete
Wieder war es, nach drei Jahren, an der Zeit, die 9. Untermarchtaler Markungsputzete durchzuführen. Dem Aufruf der Gemeinde dazu folgten unter Federführung der Ortsgruppe des Schwäbischen Heimatbundes 15 Untermarchtaler Bürgerinnen und Bürger im Alter von 10 bis 85 Jahren. Sie alle ließen nichts am Wege oder in den Hecken liegen und sammelten über vier Stunden fleißig den liegengelassenen Unrat ihrer weniger umweltbewussten Mitbürger. Auch die beiden Jagdpächter der aufgeteilten Markung beteiligten sich an der Umweltaktion. Mehrere prall gefüllte Müllsäcke kamen zusammen. Beim abschließenden, von der Gemeinde gestifteten Vesper mit Getränken bedankten sich Bürgermeister Bernhard Ritzler sowie Wolfgang Kurz vom Schwäbischen Heimatbund bei den Sammlern und Fahrzeugstellern.
Tag der offenen Tür
Die Ortsgruppe lädt alle Mitglieder, Freunde und Interessierten herzlich zum Tag der offenen Tür im Technischen Kulturdenkmal Kalkofen Untermarchtal ein. Am Sonntag, 14. September 2025, zwischen 13 und 17 Uhr, führen die Fachleute vor Ort durch das Museum und führen das Trockenlöschen des gebrannten Kalks vor. Für Bewirtung mit Kaffee und Kuchen sowie Geselligkeit ist gesorgt.
Hermann Josef Illenberger
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