Château de Quéribus (Von BlueBreezeWiki – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, LINK)
Reise Nr. 08
Corbières und Roussillon
Leitung: Dr. Raimund Waibel
Freitag, 19. Juni 2026, bis Sonntag, 28. Juni 2026 (10 Reisetage)
Abfahrt: 7.30 Uhr Stuttgart-Weilimdorf, S-Bahnhof.
Zustieg: 8.30 Uhr Karlsruhe, Busbahnhof hinter dem Hauptbahnhof
Ihre Abholzeit mit dem Taxiservice entnehmen Sie bitte den Reiseunterlagen.
In Kooperation mit dem Evangelischen Bildungszentrum Hospitalhof Stuttgart.
Im Dreieck zwischen Mittelmeer und Pyrenäen vereinigen sich in den Corbières und im Roussillon eine überaus ausdrucksvolle Landschaft und einzigartige kulturhistorische Zeugnisse zu einem Reiseerlebnis ganz besonderer Art. Diese Kulturlandschaft werden wir auch auf kleinen Wanderungen erkunden.
Die wilden und dünn besiedelten Corbières unmittelbar vor der beeindruckenden Kette der Pyrenäen – begrenzt im Osten durch die Küstenebene des Roussillon (Perpignan), im Norden durch das Minervois und im Westen durch die Berge des Ariège – waren im 12. Jahrhundert neben dem Minervois letzte Zufluchtstätte der manichäischen Häresie der Katharer, von deren Glauben und Verfolgung trutzige, heute noch oft äußerst pittoresk liegende Burganlagen zeugen. In den Corbières liegt aber auch der Fundort des ältesten in Europa gefundenen menschlichen Schädels (Tautavel).
Das offene und reiche Durchgangsland des Roussillon andererseits ist ein Herzland der Romanik. Hier manifestierte sich der neue Stil (premier art roman) in Frankreich erstmals klar und gipfelte in seiner Spätphase in unglaublich wuchtigen und expressiven Skulpturen. Die Werke des anonymen sogenannten Meisters von Cabestany stellen kaum zu übertreffende Meisterwerke dar. Die Stadt Perpignan durfte einst als Residenz der Könige von Mallorca als Weltstadt gelten und hat prächtige Zeugnisse ihrer glänzenden Vergangenheit bewahrt.
Die Studienreise im Juni – wenn die Temperaturen noch studienreise-freundlich sind – führt abseits des Massentourismus in zwei Landschaften, in denen sich die Straßen oft noch der Landschaft anpassen und nicht umgekehrt. Die traditionelle gute Küche und der Wein der Corbières und der Côtes du Roussillon – Geheimtipps unter Weinkennern – vermögen nach einem Reisetag die historischen und kunsthistorischen Eindrücke abzurunden.
1. Tag: Anfahrt über die Burgundische Pforte, Saône- und Rhônetal in die Dauphiné. Übernachtung in Bollène an der Rhône.
2. Tag: Die Corbières I – Bekanntschaft mit dem Meister von Cabestany
Am späten Morgen erreichen wir die Corbières. Besichtigung der herrlichen romanischen Abtei Lagrasse: erste Bekanntschaft mit dem Meister von Cabestany (mit Ausstellung), ausführliche Besichtigung und Rundgang zur mittelalterlichen Brücke – nachmittags Saint-Hilaire (romanische Kirche mit einem Hauptwerk des Meisters von Cabestany: Sarkophag des Hlg. Saturnin. Übernachtung in Limoux.
3. Tag: Corbières II – im Land der Katharer
Abwechslung macht Freude: nach dem Musée des Automates (mechanische Puppen) und Besuch der Wehrkirche St. Polycarp Fahrt durch die wilde Schlucht der Aude zu den Gorges de Galamus (kleine Wanderung an der Schlucht zu einer romanischen Einsiedelei). In der fantastisch gelegenen Katharer-Burg Peyrepertuse verwachsen Geschichte und Landschaft (kleiner Aufstieg, ca. 30 Min., mächtige Ruine, Fernsicht). Übernachtung in Saint-Paul-de-Fenouillet.
4. Tag: Katharer – Erdpyramiden – Frühromanik
Nach dem Besuch der weithin thronend platzierten Katharer-Burg Quéribus (kurzer leichter Anstieg) verlassen wir zunächst die Corbières: kleine Wanderung im Roussillon bei Ille-sur-Têt zwischen den Cheminées des fées (unglaublich pittoreske Erdpyramiden) – dann die Krönung des Tages: die frühromanische Abtei von St-Michel-de-Cuxa (um 1000 n. Chr., typische Kirche und Türme der Frühromanik des Roussillon, Kapitelle im Kreuzgang). 2 Übernachtungen in Vernet-les-Bains.
5. Tag: In der Bergwelt der Pyrenäen – die Cerdagne
Nach dem Besuch des gigantischen Parabolspiegels des futuristischen Sonnenkraftwerks von Odeilo (Außenbesichtigung, Infotafeln) Rundgang und Besichtigung in teils abgelegenen Dörfern der herrlichen Landschaft am Oberlauf des Têt: Angustrine (St. André, 10./12. Jh., Fresken), La Llagonne (St. Vincent, 11. Jh., romanisches Kruxifix und Antependium, nebenan Wehrturmruine), Caldégas (St. Romain, 11. Jh., romanische Fresken), Planès (Ste. Marie, 11. Jh., seltener Zentralbau!).
6. Tag: In den Schluchten um den Pic du Canigou (2784 m)
In den tiefen Wäldern des Nordhangs des Canigou verborgen liegt die große Anlage der frühest-romanischen Abtei von St-Martin-du-Canigou (Auffahrt mit Jeep, zurück kleine Wanderung ins Tal) und östlich davon in wilder Einsamkeit der Schlucht des Boulès das Priorat Serrabone mit seinen unglaublich expressiven Kapitellen der Mönchstribüne und der Kreuzganggalerie aus rot-weißem Pyrenäen-Marmor. Noch einsamer und etwas höher in der Schlucht stößt man direkt an der alten Passstraße auf den christ en majestat (romanisches Kruzifix) der Chapelle de la Trinité von Belpuig. Über den Pass Fourtou und das Tech-Tal erreichen wir gegen Abend das Meer.
2 Übernachtungen in Collioure.
7. Tag: Bilderbuch der Romanik am Fuß der Pyrenäen
Dort wo das Roussillon in die Berge übergeht, reihen sich im Weinbaugebiet der Vorpyrenäen in den pittoresken Dörfern wie auf einer Schnur aufgereiht reichst verzierte romanische Kirchen und Kapellen: St-Martin-de-Fenollar (großer Freskenzyklus in prächtigen Farben) – St-Génis-des-Fontaines (Kreuzgang mit herrlichen Kapitellen, berühmtes archaisches Tympanon) – St-André-de-Sorède (Tympanon um 1000) – Le Boulou (Meister von Cabestany).
8. Tag: Cabestany und die Metropole Perpignan
Nach dem ehemals in einem Seitenportal wiederverwendeten Tympanon der Kirche von Cabestany wurde der berühmte anonyme Meister benannt (Tympanon in der Kirche; nahe gelegene Ausstellung über den Meister mit Abgüssen fast aller seiner Werke) – halber Tag in Perpignan (gotische Paläste und Plätze: Palast der Könige von Mallorca, Loge de Mer, Palais de la Députation, Kathedrale St. Jean) – Badeausflug über Canet-Plage und die Nehrung von Canet zurück zur Übernachtung in Cabestany.
9. Tag: Zurück durch die Corbières
Vor wohl 550 000 Jahren lebte der Frühmensch von Tautavel (modernes Museum zum Skelettfund). Panoramafahrt mit kulturhistorischen Stopps durch die rauhen und einsamen Corbières mit ihren adlernest-gleichen Burgruinen ins Tal der Aude bei Narbonne und weiter ins Rhônetal zur Übernachtung in dem pittoresken historischen Straßendorf Mornas.
10. Tag: Rückreise (mit einer Überraschungsbesichtigung) durch das Rhône- und Saônetal, die Franche-Comté und Baden nach Stuttgart.
Für die kleinen Wanderungen sind gute Wanderschuhe und wetterfeste Kleidung erforderlich.
Leistungen:
- Taxiservice
- Fahrt im modernen Reisebus
- fachlich qualifizierte Reiseleitung
- 9 Übernachtungen mit Frühstück in einem Hotel der guten Mittelklasse, Zimmer mit Dusche/WC
- 9 Abendessen
- alle Führungen und Eintrittsgelder
Preis:
€ 4.060,- pro Person im Doppelzimmer
€ 4.490,- pro Person im Einzelzimmer
Außer beim Frühstück sind Getränke zu den Mahlzeiten nicht im Reisepreis enthalten.
Reisepapiere
gültiger Personalausweis oder Reisepass für deutsche Staatsangehörige
Zu Versicherungen, Mindestteilnehmerzahl, Gruppengröße, Absage- und Stornofristen sowie
Rückkehrzeiten siehe Allgemeine Hinweise
Reise buchen
Unsere Studienfahrten und Exkursionen sind bei unserem Partner Hartmann Reisen in Rottenburg-Oberndorf buchbar.
Direktlink: https://www.hartmann-reisen.eu | Die Reisen 2026 sind dort ab ca. 15. Dezember buchbar.
Sie können auch eine E-Mail schreiben an info@hartmann-reisen.eu oder anrufen (Mo-Fr 9-17 Uhr) unter 07073 915-00. Es ist zunächst auch weiterhin möglich, sich beim Schwäbischen Heimatbund anzumelden; wir leiten Ihre Anmeldung gerne weiter. Die Abwicklung erfolgt auf jeden Fall über Hartmann Reisen. Einen Reisekatalog senden wir Ihnen übrigens gerne zu.
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