Der Schwäbische Heimatbund setzt sich im Großen wie im Kleinen dafür ein, bauliche Zeugnisse unserer Vergangenheit zu erhalten und sinnvoll zu nutzen. Dabei entspricht es unserem Selbstverständnis, Denkmalschutz nicht nur zu fordern und durch Preise zu fördern, sondern uns auch selbst als Bauherr zu engagieren. Fünf Kulturdenkmale befinden oder befanden sich in unserem Besitz und werden auf unterschiedliche Weise genutzt.
Das SHB-Haus in Stuttgart
Das umfangreichste Objekt ist ein aufwändig saniertes Gebäudeensemble in der Stuttgarter Altstadt, das uns seit 1996 als Geschäftsstelle dient. Es handelt sich um die drei letzten erhaltenen Handwerker- und Weingärtnerhäuser der Leonhardsvorstadt. Sie geben Auskunft über das Leben in der Stadt vor der Industrialisierung. Ausführliche Informationen hierüber sind im Kapitel über das SHB-Haus Weberstraße zu finden.
Der Kalkofen in Untermarchtal
Ein weiteres bedeutendes Objekt ist der stillgelegte Kalkofen in Untermarchtal (Alb-Donau-Kreis). Mit diesem technischen Kulturdenkmal von 1922, in dem auch ein Museum untergebracht ist und das von der Ortsgruppe Untermarchtal betreut wird, dokumentieren wir die Geschichte der Kalkbrennerei auf der Schwäbischen Alb. Hier finden Sie mehr über die Geschichte und das Museum.
Die St. Blasius-Kapelle in Burgrieden-Rot
2002 wurde eine weitere Renovierung der St.-Blasius-Kapelle in Burgrieden-Rot (Kreis Biberach) abgeschlossen. Die nach einem der 14 Nothelfer benannte Weg- und Hofkapelle erhielt der Schwäbische Heimatbund im Jahr 1992 als Geschenk aus privater Hand. Da das Gebäude unmittelbar an einer viel befahrenen Straße steht, waren umfangreiche Instandsetzungen an Putz, Farbfassung, Eingang und Innenraum erforderlich. Die Kapelle wurde 1848 durch den Bauern Blasius Rapp errichtet. Die Figur des Hl. Blasius ist seit langem verschollen. Man bemüht sich aber, das Original wieder aufzufinden. St. Blasius war Bischof von Sebaste, dem heutigen Sivas in Mittelanatolien, und erlitt im Jahr 216 den Märtyrertod. Seine Attribute sind Hechelkamm, Schweinskopf und gekreuzte Kerzen. Der Heilige soll insbesondere bei Krankheiten des Halses Fürbitten erhören. Hier finden Sie mehr über die Kapelle.
Haaggasse 26b in Tübingen
Ein Schatzkästlein der Baugeschichte ist in Tübingen im Eigentum des Schwäbischen Heimatbundes. Sanierungen sowie Bauforschung und Restaurierungen haben in jüngster Zeit erstaunliche Dinge zutage gefördert, die bis in die Zeit der Erhebung Württembergs zum Herzogtum zurückreichen. Das Gebäude Hasengässle 5/1 (Haaggasse 26b) ist eine unserer Besonderheiten.
Die Hammerschmiede in Satteldorf-Gröningen
Die historische, mit Wasserkraft betriebene Hammerschmiede in Satteldorf-Gröningen (Kreis Schwäbisch Hall) aus dem Jahr 1804 war bis 1948 in Betrieb. Nach der Restaurierung durch den SHB wurde sie 1988 dem Hohenloher Freilandmuseum Wackershofen als Geschenk überlassen. Die authentische Einrichtung einer Hammerschmiede mit Werkstatt-Wohngebäude blieb erhalten. Zu den Ausstellungsstücken gehören Geräte und Maschinen handwerklicher und frühindustrieller Fertigungsgänge, ein wasserbetriebenes Schwanzhammerwerk mit drei Hämmern, Originalprodukte der Werkstatt (Handwerkzeuge für Handwerk und Landwirtschaft), transmissionsbetriebene Drehbänke, Gewindeschneidemaschinen und Bohrgeräte im Einrichtungszustand von 1904.
Views: 1980