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SHB-Newsletter 16 • Dezember 2022
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Liebe Mitglieder, liebe Freundinnen und Freunde des Schwäbischen Heimatbundes,
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der Schwäbische Heimatbund hat sich positioniert zur geplanten Novelle des Klimaschutzgesetzes sowie zur Änderung des Denkmalschutzgesetzes. Auch unser Newsletter-Interview ist diesmal dem Denkmalschutz gewidmet: lernen Sie die Geschäftsführer der Holzmanufaktur Rottweil kennen und deren fachlichen wie unternehmerischen Blick auf das Thema Baudenkmalschutz.
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Mitte November ist das Winterheft der Schwäbischen Heimat erschienen. Wir freuen uns über die vielen positiven Rückmeldungen, die uns schon erreicht haben – wie zum Beispiel: »Ich erkenne einen neuen Wind bei den Heften der Schwäbischen Heimat. Gerade das letzte hatte Beiträge - gegenwartsnah und aus dem Alltag gegriffen. Das ist gerade bei Themen mit historischem Bezug nicht selbstverständlich und einfach.«
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Unser Reiseprogramm für 2023 steht. Damit Sie Stoff zum Träumen und Planen haben, stellen wir Ihnen unten einige unserer Mehrtagesfahrten 2023 vor, am Ende des Newsletters finden Sie wie immer weitere Reiseangebote.
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Lange vorbereitet und gespannt erwartet: 2023 startet unser Programm mit Vorträgen und Exkursionen zur großen Ausstellung »Berauschend – 10.000 Jahre Bier und Wein« im Landesmuseum Stuttgart.
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Bleiben Sie neugierig, bleiben Sie uns gewogen, leiten Sie unseren Newsletter gerne weiter an interessierte Personen. Abonnieren kann man ihn hier. Und sollten Sie noch nicht Mitglied sein im Schwäbischen Heimatbund: Sie sind herzlich willkommen!
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Herzlich grüßt mit allen guten Wünschen zur Weihnachtszeit und zum neuen Jahr Ihr Team aus der Geschäftsstelle
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Trinkhorn (sog. Greifenklaue) Ende 14. Jahrhundert, Wisenthorn, Silber, vergoldet, Email, Landesmuseum Württemberg, Stuttgart @ Foto: © Landesmuseum Württemberg, Hendrik Zwietasch
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Unter dem Titel »Berauschend – 10.000 Jahre Bier und Wein« stellt das Landesmuseum Württemberg vom 22.10.2022 bis 30.4.2023 in einer Ausstellung im Stuttgarter Alten Schloss spannende Aspekte der Kulturgeschichte unseres Landes vor.
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Mit einer gemeinsamen Vortragsreihe ergänzen Schwäbischer Heimatbund und Landesmuseum die Ausstellung und zeichnen die Geschichte von Bier und Wein in unserer Region von der Steinzeit bis in die Gegenwart nach. (Faltblatt zum Herunterladen)
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Um Kulturgeschichte auf besondere Weise erlebbar zu machen, bietet der Heimatbund zusätzlich fünf Entdeckungsreisen an, auf denen Vieles und sicherlich viel Neues über das Brauwesen, den Weinbau, das Nationalgetränk Most sowie die Herstellung von Destillaten zu erfahren ist. Hierzu gibt es auch ein Faltblatt zum Herunterladen.
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Wird der Denkmalschutz künftig ausreichend gewürdigt? Zur Sitzung des Denkmalrats Baden-Württemberg am 11.11.2022, in dem der Schwäbische Heimatbund sowie der Landesverein Badische Heimat vertreten sind, haben die beiden Vereine eine gemeinsame Stellungnahme eingebracht, mit der sie ihre Bedenken zum Ausdruck bringen, bei der geplanten Novellierung des Klimaschutzgesetzes des Landes Baden-Württemberg, die einher geht mit einer Änderung des Denkmalschutzgesetzes, würden die Belange des Denkmalschutzes nicht mehr ausreichend berücksichtigt. Hierzu hatten sich die beiden Vereine bereits im Mai 2021 anlässlich der Koalitionsvereinbarungen in einer Pressemitteilung kritisch geäußert.
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Vorschau 2023:
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Saint-Nectaire, Puy-de-Dôme | Foto: von Torsade de Pointes, CC0, LINK
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Wo darf's hingehen 2023? Hier ein Vorgeschmack auf unsere mehrtägigen Studienreisen im kommenden Jahr:
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kürzlich erschienen: Schwäbische Heimat 4/2022
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Über »Wasserpumpen mit Windkraft«, wie auf dem Cover zu sehen, lesen Sie im aktuellen Heft einen Beitrag von Lutz Dietrich Herbst – aus heutiger Sicht ein verblüffend aktuelles Thema:
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»Eine wesentliche Verbesserung der Wasserversorgung versprach daher ab den 1890er-Jahren der Bau von Tiefbrunnen mit vergleichsweise kurzen Rohrleitungen und kostengünstigen Hebewerken in Gestalt sogenannter »Westernmühlen« nach US-amerikanischem Vorbild. Insbesondere die steuerfreie Nutzung des Windes bescherte Oberschwaben bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges 1914 einen regelrechten Boom der Windkraftnutzung mit Anlagen aus industrieller Fertigung. (...) Gegenüber standortgebundenen Wasserrädern, die in Bachtälern für Wasserpumpen eingesetzt wurden, waren sie zudem flexibel aufstellbar und erheblich billiger. Ebenso konnten sie ohne eine genehmigende Beteiligung der Behörden auf- und abgebaut werden – außerdem war Windkraft steuerfrei. Gleichzeitig konnte der Wind über Seiltransmissionen landwirtschaftliche Maschinen antreiben.«
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Die Holzmanufaktur Rottweil: Ein Gespräch mit den Geschäftsführern Hermann Klos und Günther Seitz
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Die Geschäftsführung: Hermann Klos, Adelina Dodolli, Günther Seitz | Foto: Holzmanufaktur Rottweil
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Die Holzmanufaktur Rottweil ist seit ihrer Gründung 1988 ausschließlich im Bereich Baudenkmalpflege tätig. Mit rd. 100 Mitarbeitenden restauriert und repariert die Holzmanufaktur historische Ausstattungen wie Fenster, Türen, Böden und Täfer. Die Zusammenarbeit mit dem SHB und die institutionelle Mitgliedschaft reichen weit zurück bis in die Zeit des Peter-Haag-Preises, der dem heutigen Denkmalschutzpreis (DSP) vorausgegangen ist. Unser Interview führten wir mit den beiden langjährigen geschäftsführenden Gesellschaftern Hermann Klos und Günther Seitz, die die Bereiche Vertrieb und Technische Leitung verantworten. In jüngerer Zeit hinzugekommen ist Adelina Dodolli, als drittes Mitglied der Geschäftsführung zuständig für die Administration.
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Was verbindet Sie mit dem SHB?
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Das ist die Liebe zum Baudenkmal. Kein Unternehmen war mehr an dem DSP beteiligt als die Holzmanufaktur Rottweil. Manchmal waren wir an drei prämierten Projekten gleichzeitig beteiligt. Diese Detailpräsenz haben wir heute nicht mehr. Wir sind inzwischen viel stärker bundesweit, auch bis in die Schweiz tätig. Außerdem wird mittlerweile bei öffentlichen Bauvorhaben in viel größerem Umfang der Bestand erhalten, dadurch sind wir regelmäßig in die Bearbeitung dieser großen öffentlichen Projekte eingebunden. Ein Beispiel: das Neue Schloss in Stuttgart, wo ursprünglich das Ersetzen aller 800 Fenster angedacht war, dann aber alle Fenster doch instand gesetzt und funktional sowie technisch anspruchsvoll verbessert wurden.
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Aktuell sind Sie wieder an einem Objekt beteiligt, das mit dem DSP ausgezeichnet wird: Dem Wildenhof im Hochschwarzwald. Für welche Bereiche war die Holzmanufaktur zuständig, was war die besondere Herausforderung? Wir haben die Fenster gemacht. Hier ging es um eine detailverliebte Rekonstruktion der nicht mehr vorhandenen originalen Fenster, die dem Hof jetzt sein ursprüngliches Gesicht wiedergegeben haben. In solchen Fällen sind Neuanfertigungen und Rekonstruktionen sinnvolle und berechtigte Konzepte, um die Gesamtbedeutung des Bauwerks widerzuspiegeln und erlebbar zu machen.
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Sie hatten dieses Jahr Besuch von Bundespräsident Steinmeier. Was war der Anlass? Es gibt das Format »Ortszeit Deutschland«, in dem der Bundespräsident für wenige Tage seinen Dienstsitz an einen anderen Ort in Deutschland verlegt und direkten Austausch mit der Bevölkerung sucht. Zuvor war er bereits in Altenburg in Thüringen sowie in Quedlinburg in Sachsen-Anhalt, dieses Jahr kam er in den Westen, nach Rottweil. In diesem Rahmen hat er auch die Holzmanufaktur besucht. Wir sprachen mit ihm darüber, wie man Nachwuchskräfte findet, dass das Handwerk bei der Jugend in die 2. Reihe gerückt ist und welche Rolle das Thema Digitalisierung spielt. Bei uns steht natürlich das Handwerk im Vordergrund, aber die Bereiche Administration, Planung und Projektbetreuung haben einen sehr hohen Digitalisierungsstand.
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Wie gelingt es Ihnen, den Nachwuchs fürs Handwerk zu interessieren? Wir erreichen Nachwuchs aus dem ganzen Land. In unserem kleinen Marktsegment haben wir eine gute Position, weil wir für Handwerk pur in der Baudenkmalpflege stehen, gepaart mit Forschung und Innovation. Wir haben die Nase vorn, und die, die sich bewerben wollen, kommen zur Homa, »die wollen die Nase sehen«. Aktuell haben wir parallel neun Azubis.
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Die Holzmanufaktur Rottweil wird regelmäßig mit Preisen ausgezeichnet. Was wird da im Einzelnen gewürdigt? Das sind ganz unterschiedliche Aspekte. Wir haben, als bislang einziges Unternehmen schon zum zweiten Mal, die »Denkmal-Goldmedaille« erhalten, die im Rahmen der Leipziger Denkmal-Messe verliehen wird. Sie gilt in der Branche als anerkanntes Qualitätssiegel für Spitzenleistungen in der europäischen Restaurierung und Denkmalpflege. 2016 sind wir von der Landesregierung Baden-Württemberg als Leuchtturmprojekt im Bereich Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft ausgezeichnet worden. Vor Jahren haben wir für unsere familienfreundliche Unternehmensstruktur den familyNET AWARD bekommen. Dieses Jahr wurden uns zwei Preise verliehen, über die wir uns sehr freuen: der Mittelstandspreis LEA vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus in Baden-Württemberg für unser Konzept, wie wir Schüler und Jugendliche ans Handwerk heranführen; und der Seifriz-Preis, der einzigartige Kooperationen zwischen Handwerk und Wissenschaft würdigt.
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Wie sieht es mit der gerade im Denkmalschutz doch sehr speziellen Qualifikation aus? Es gibt über 80 kulturguterhaltende Gewerke, in 19 davon können sich Handwerker mit Meisterbrief zum geprüften Restaurator im Handwerk (RiH) weiterbilden. Was wir ganz neu erreicht haben, ist, dass der »Geprüfte Restaurator im Handwerk« eine Qualifikation auf Hochschulniveau geworden ist und dem Master entspricht. Dass hier jetzt berufliche und akademische Bildung gleichwertig sind, ist ein großer bildungspolitischer Erfolg. Möglich war das, weil sich der Zentralverband des Deutschen Handwerks stark gemacht hat. Er vertritt 500.000 Betriebe mit insgesamt rd. 500 Mrd. Umsatz. Solche Strukturen und Größenordnungen braucht man, wenn man bildungspolitisch etwas durchsetzen will.
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Wie treffen bei Ihnen Innovation und Denkmalpflege aufeinander? Erhalten im Baudenkmal ist mehr als nur Pflegen. Die innovative Ertüchtigung von Funktionsausstattungen wie Fenster, Türen, Böden etc. ist unser Spezialgebiet und ist sehr wichtig, da nur so der nachhaltige Bestand dieser Ausstattungen gesichert ist. Keiner hängt sich da so rein wie wir. Wir arbeiten z.B. mit dem Fraunhofer Institut und Hochschulen zusammen, die wissenschaftlich verifizieren, was wir empirisch wissen. Die Ergebnisse dokumentieren wir regelmäßig in eigenen Publikationen.
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Wie hat sich in Ihrer Wahrnehmung die Denkmalpflege in den letzten ca. 10 Jahren entwickelt? Unsere Erfahrung ist, da wir ausschließlich im Bereich der Baudenkmalpflege arbeiten, dass ein praxisfernes Hochschulstudium ohne bauspezifische Kenntnisse von Baumaterialien und Konstruktionen eine zielgerichtete Projektbetreuung im Baudenkmal schwierig macht. Dies zusammen mit den großen langwierigen administrativen und formalen Abklärungen führt dazu, dass immer mehr im Baudenkmal Engagierte sagen: »Nie wieder Baudenkmalpflege!« Früher gab es für die Denkmalpflege Millionen Zuschüsse und zusätzlich ein Sonderprogramm für besonders gefährdete Baudenkmale. Da wurde massiv gekürzt. Ein positiver Aspekt: Heute nimmt das Bewusstsein für das Weiterbauen mit dem Bestand wieder deutlich zu. Das kommt zwar eher aus dem Umweltschutzdenken, aber die Denkmalpflege kann davon profitieren. Unsere Überzeugung ist, Denkmalschutz ist Umweltschutz. Weiterbauen mit dem Bestand ist ressourceneffizient und nachhaltig.
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Sehen Sie Möglichkeiten, wie sich der SHB bei dem Thema noch stärker einbringen kann? Er macht ja bereits unglaublich viel, und breit gefächert. Vom Naturschutz bis zum Denkmalschutz. Der DSP ist zusammen mit der Preisverleihung eine wichtige Säule. Von zentraler Bedeutung ist der Blick auf die Gesamtzusammenhänge, nicht locker zu lassen bei der Analyse der politischen Strukturen und Entwicklungen, sich immer wieder aufs Neue einzumischen.
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Interview: Hanne Knickmann
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Aktion Grafenberg 2022 | Foto: Bernd Langner
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Am 21. Oktober 2022 trafen sich 17 Männer und Frauen zum jährlichen Pflegetag am Grafenberg bei Kayh, um die wenige Tage zuvor gemähten Wiesen freizuräumen. Das Mähgut wurde zusammengerecht und mit Heugabeln auf Planen verladen. Etliche Fuhren mit dem Konglomerat aus Gras, Gestrüpp und Ästen waren notwendig, um den kompletten Abraum ins Tal zu bringen. Den Einsatz koordinierte Fritz Deppert, Vorsitzender der Regionalgruppe Herrenberg-Gäu.
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Unsere aktuellen Reiseangebote
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Kommen Sie mit uns auf Reisen! Bitte informieren Sie sich immer auch auf unserer Homepage, wir aktualisieren unsere Ankündigungen laufend. Das gesamte Reiseprogramm finden Sie hier und die Regionalgruppen mit ihren Veranstaltungen hier. Nachfolgend eine Auswahl unserer nächsten Angebote:
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Tagesfahrten
Kunst und Macht: Worms, Speyer und Lorsch
3. Mai 2025 um 8:30
Details
Die Höri. Mehr als nur Dix und Hesse
7. Mai 2025 um 7:30
Details
Gartenkunst und Burgenromantik mit Blick auf die Alb
20. Mai 2025 um 8:15
Details
Mit den Römern auf die Schwäbische Alb
24. Mai 2025 um 8:00
Details
Aus der Landschaft lesen lernen - Im Schwäbischen Wald
3. Juni 2025 um 12:00
Details
Auf Eduard Mörikes Spuren
5. Juni 2025 um 7:30
Details
Langenburg, Weikersheim und Stuppacher Madonna
13. Juni 2025 um 8:00
Details
Im Forbachtal: Die Gartenschau 2025 im Schwarzwald
25. Juni 2025 um 8:00
Details
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Angebote der Stadt- und Regionalgruppen
Augsburg – Weltkulturerbe am Lech
3. Mai 2025 um 8:00
Details
Stadtmuseum und Stadtführung in Weinsberg
10. Mai 2025 um 0:00
Details
Die Wandmalereien in der Peter- und Paul-Kirche in Oberderdingen
10. Mai 2025 um 16:00
Details
Wie geht Stadt? Andreas Feldtkeller und die Tübinger Altstadt
10. Mai 2025 um 16:00 bis 17:30
Details
Auf den Spuren von Jerg Ratgeb: 500 Jahre Bauernkrieg
14. Mai 2025 um 0:00
Details
Die Stiftskirche in Stuttgart im Spannungsfeld von Geschichte und Gegenwart
19. Mai 2025 um 14:00 bis 16:00
Details
Herrenberg: Präsentation des restaurierten Kirchenmodells
19. Mai 2025 um 18:30 bis 20:00
Details
Städtisches Lapidarium: Steinerne Zeitzeugen, Abbilder einer Epoche
21. Mai 2025 um 14:45
Details
Weinbau in Sachsenheim
22. Mai 2025 um 13:00 bis 16:00
Details
Märchenhaftes Glück: Die Stuttgarter Altstadt-Sanierung 1909
24. Mai 2025 um 15:00 bis 17:00
Details
Christliche Symbolik auf Grabmälern in Dürrmenz
28. Mai 2025 um 16:00
Details
Orchideen auf dem Oberen Leimberg
7. Juni 2025 um 14:00
Details
Mittelalterliches Nürtingen
8. Juni 2025 um 15:00 bis 17:00
Details
Regional erzeugen und wirtschaften
14. Juni 2025 um 10:00
Details
Mitgliederversammlung des Gesamtvereins 2025 in Reutlingen
21. Juni 2025 um 10:00 bis 16:30
Details
Kinder, zur Sonne zur Freiheit – der Waldheimverein Hedelfingen
25. Juni 2025 um 16:30
Details
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Schwäbischer Heimatbund e.V.
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