alte Fotografie eines großen Gebäudes in schwarzweiß

Die „Büchsenschmiere“ im Hospitalviertel

Das als „Büchsenschmiere“ bezeichnete berüchtigte Gebäude der Polizei beim Stuttgarter Hospitalhof (Foto © Stadtarchiv Stuttgart)

Ein vergessenes Kapitel der Stuttgarter Stadtgeschichte

Veranstaltung Nr. 801

Führung: Monika Renninger, Leiterin des Evang. Bildungszentrums Hospitalhof Stuttgart

Dienstag, 20. August 2024 (Führung)

Treffpunkt: 16.50 Uhr Foyer Hospitalhof Stuttgart, Büchsenstraße 33

Seit Jahrhunderten begleitet der Hospitalhof die Geschicke der Stadt Stuttgart und ihrer Bewohner:innen. Nach dem Auszug des „Bürgerspitals“ 1894 residierte hier auf dem Areal Büchsenstraße / Gymnasiumstraße / Hohe Straße bis zur Zerstörung am Ende des Zweiten Weltkriegs das Polizeiamt. Berühmt-berüchtigt war in der Zeit des Nationalsozialismus (1933-1945) die „Büchsenschmiere“: Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt wurden hier inhaftiert, verhört, drangsaliert und in zahlreichen Fällen zu Gestapo-Verhören in das „Hotel Silber“ oder direkt in Konzentrationslager gebracht – weil sie Juden und Jüdinnen, Sinti:ze und Rom:nja, Homosexuelle, Zwangsarbeiter:innen oder Oppositionelle waren.

In Erinnerung an diese Opfer des Nationalsozialismus wurde 1994 eine Gedenktafel am alten Gebäude des Hospitalhofs angebracht. Im Zuge des Neubaus des Hospitalhofs wurde dieser Gedenkort 2014 neu konzipiert und erinnert nun mit einer Stele am Leonhard-Lechner-Weg an den Weg, über den die Gefangenen in den damaligen Polizeikomplex hinein zu ihren Verhör- und Arrestzellen geführt wurden. Daran wird in einer Ausstellung mit historischen Dokumenten und Fotografien und einer Begleitpublikation erinnert, verantwortet von der Gedenkstätte „Zeichen der Erinnerung e. V.“ und der Stiftung Hospitalhof Stuttgart.

Leistungen:

  • Führung und Eintrittsgeld

Preis:

€ 11,– pro Person

20. Aug. 2024, 16:50-18:00

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