Zwergsträucher wie Heidekraut und Preiselbeere wachsen in bodensauren Nadelwäldern des Schwäbischen Waldes (Naturschutzzentrum Wurzacher Ried, Foto Jürgen Corde)
Reise Nr. 09
Leitung: Dr. Siegfried Roth
Dienstag, 3. Juni 2025 (Tagesexkursion)
Abfahrt: 12.00 Uhr Stuttgart, Karlsplatz
Zustieg: 12.45 Uhr „Parken und Mitnehmen“ an der Autobahnausfahrt Heilbronn-Untergruppenbach
Seit dem Neolithikum vor etwa 7000 Jahren prägt der Mensch das Gesicht unserer Landschaften mehr oder weniger nachhaltig und hat überall Zeugnisse der historischen Nutzung hinterlassen. Ziel einer im letzten Jahr begonnenen Reihe von Wanderungen unter dem Titel „Aus der Landschaft lesen lernen“ ist es, mit wachem Blick durch die Landschaft zu gehen und die vorkommenden Natur- und Kulturlandschaftselemente vor dem Hintergrund des jeweiligen Naturraums und der regionalen Geschichte zu interpretieren.
Das Ziel der diesjährigen Wanderung ist der Naturraum Schwäbischer Wald vor den Toren Stuttgarts. Die Tour führt uns in die beiden tief eingeschnittenen Tobel der Bodenbachschlucht und der Tobelschlucht bei Wüstenrot. Geologisch bewegen wir uns im Keuperbergland mit seinen landschaftlich markanten Schichten des Knollenmergels und des Stubensandsteins.
Der Schwäbische Wald liegt im Naturraum „Schwäbisches Keuper-Lias-Land“ und ist Teil der Süddeutschen Schichtstufenlandschaft. Seine Gestalt und die Landnutzung sind durch Keupergesteine geprägt. Besonders auffallende Geotope dieser Epoche sind die Keuperstufen, tief eingeschnittene Klingen, Rutschungen, markante Felsbildungen, Wasserfälle und zahlreiche Abbaustätten, wo die typischen Gesteine zum Teil heute noch genutzt werden.
Die schweren Böden des Keupers und die wechselfeuchten Standortbedingungen spiegeln sich auch in einer angepassten und artenreichen Vegetation wider. In den feuchten Tobeln finden sich schluchtwaldartige Wälder mit Ahorn, Erle und Esche, während auf den sauren Waldböden zahlreiche Nässe- und wechselfeuchte Arten wachsen, wie z.B. Farne, Moose, Seggen und Zwergsträucher. Heidekraut und Weißmoos weisen auf die Versauerung der Waldböden durch die historische Streunutzung hin. Weitere Spuren menschlicher Nutzungen wie die Waldweide, der Bergbau (Glasherstellung) und der Abbau von Stubensandstein lassen sich am Waldbild und an zahlreichen Geotopen ablesen. Nicht alle bergmännischen Aktivitäten waren von Erfolg gekrönt. So ist die Suche nach Kohle und Silber jedenfalls ergebnislos geblieben. Auch davon soll die Rede sein.
Die Wanderung endet mit einem Besuch des Glas- und Heimatmuseums Wüstenrot.
Für die Wanderung sind wetterfeste Kleidung (Sonnen- und Regenschutz) und feste, wasserdichte Wanderschuhe erforderlich. Wanderstrecke: ca. 4 km, Höhenunterschied 125 m. Überwiegend schmale und unbefestigte Natur- bzw. Schotterwege.
Leistungen:
- Fahrt im modernen Reisebus
- fachlich qualifizierte Reiseleitung
- alle Führungen und Eintrittsgelder
In Kooperation mit dem Evangelischen Bildungszentrum Hospitalhof und dem Katholischen Bildungswerk Stuttgart.
Preis:
€ 149,- pro Person
Reise buchen
Unsere Studienfahrten und Exkursionen sind bei unserem Partner Hartmann Reisen in Rottenburg-Oberndorf buchbar.
Direktlink: https://www.hartmann-reisen.eu | Die Reisen 2025 sind dort ab ca. 15. Dezember buchbar.
Sie können auch eine E-Mail schreiben an info@hartmann-reisen.eu oder anrufen (Mo-Fr 9-17 Uhr) unter 07073 915-00. Es ist zunächst auch weiterhin möglich, sich beim Schwäbischen Heimatbund anzumelden; wir leiten Ihre Anmeldung gerne weiter. Die Abwicklung erfolgt auf jeden Fall über Hartmann Reisen. Einen Reisekatalog senden wir Ihnen übrigens gerne zu.
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