Teufelsbrücke Oberensingen-Hardt

Für den Erhalt und die Sanierung der Teufelsbrücke zwischen den Ortsteilen Oberensingen und Hardt hat sich insbesondere die SHB-Regionalgruppe Nürtingen eingesetzt. Die Brücke war Teil der historischen Wegeverbindung von der Residenzstadt Stuttgart über die Filder, hinunter ins Neckartal und wieder bergan zur Landesfestung Hohenneuffen am Rande der Schwäbischen Alb | Bildhinweis: Von BMK, CC BY 3.0, Link

Die historische Brücke über die Teufelsklinge, eine kleine Schlucht im Waldstück zwischen den Nürtinger Ortsteilen Oberensingen und Hardt wurde – als Anerkennung des bürgerschaftlichen Engagements – im Sommer 2012 zum Denkmal des Monats der Denkmalstiftung Baden-Württemberg gekürt.

Die Teufelsbrücke war Teil der historischen Wegeverbindung von der Residenzstadt Stuttgart über die Filder, hinunter ins Neckartal und wieder bergan zur Landesfestung Hohenneuffen am Rande der Schwäbischen Alb – Aufnahmen: Dieter Metzger

Das Kulturdenkmal Teufelsbrücke und das flächenhafte Naturdenkmal Teufelsklinge sind eine wildromantische Einheit, die seit mehr als 500 Jahren am Hang des Aichtals bei Hardt die Landschaft prägt. Die bereits 1497 erweiterte Steinbrücke war Teil einer historischen Verkehrsachse, die über Jahrhunderte Nürtingen mit den Fildern, der Landeshauptstadt Stuttgart und dem württembergischen Unterland verbunden hat. Die Teufelsbrücke ist damit eine der ältesten Steinbrücken in Württemberg. Seit dem Mittelalter wurden sowohl die schweren Sandsteine, als auch die berühmten Mühlsteine aus Oberensingen, die schon früh als Gütesiegel das Württemberger Wappen trugen, aus den zahlreichen Oberensinger Steinbrüchen über die Brücke exportiert.

Hölderlins und Mörikes Wege gingen häufig über die Teufelsbrücke, die gleichermaßen zum Winkel von Hardt, zu Hölderlins Verwandten oder zu Freunden und Bekannten nach Stuttgart führte. Die Landschaft dieser Gegend und die Sagen um Herzog Ulrich inspirierten Hölderlin 1804 zu dem Gedicht Der Winkel von Hahrdt. Populär gewordenen sind die Ulrichsagen Jahrzehnte später vor allem durch den Roman Lichtenstein von Wilhelm Hauff. Er ist es auch der die Figur des Pfeifers von Hardt erfunden hat.

Im Lauf der Jahrhunderte war die Teufelsbrücke immer wieder vom Verfall bedroht. Vor einigen Jahren setzt sich die Nürtinger Teufelsbrücken-Initiative, an der auch wesentlich die SHB-Regionalgruppe Nürtingen beteiligt war, für die Sanierung des gefährdeten Baudenkmals ein. Das Ergebnis: Die Stadt Nürtingen beschloss, die Teufelsbrücke zu sanieren.

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