Wegkreuz

Verstorbene Ehrenmitglieder

Seit seiner Gründung als „Württembergischer Bund für Heimatschutz” im Jahr 1909 hat der Schwäbische Heimatbund zahlreiche Mitglieder mit der Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnet. Dieses Verzeichnis ist angesichts der Aufarbeitung der NS-Geschichte vieler Personen, Vereine und Einrichtungen einer kritischen Revision zu unterziehen. Für Hinweise jeglicher Art nehmen Sie bitte mit uns Kontakt auf.

Der Heimatbund stellt sich seiner Vergangenheit

Im Jahr 2009 feierte der Schwäbische Heimatbund seinen 100. Geburtstag. Dies nahm der Vorstand zum Anlass, in Zusammenarbeit mit der Akademie Hohenheim eine Tagung zur Geschichte der Heimatschutzbewegung in Württemberg und Hohenzollern durchzuführen. Ausführlich wurde dabei auch auf die Rolle des Heimatbundes in der NS-Zeit und in den ersten Jahren seiner Wiedergründung nach 1945 eingegangen. Angestoßen von der Tagung beschloss der Vorstand:

  • die Lebensläufe der Ehrenmitglieder wissenschaftlich zu erforschen sowie deren Wirken und Würdigung kritisch zu hinterfragen;
  • den 1935 gefassten Beschluss, nichtarische Mitglieder auszuschließen, förmlich zu widerrufen. Nachdrücklich bedauert er die Ausgrenzung von Mitgliedern ebenso wie das Stillschweigen zur nationalsozialistischen Rassenpolitik, die Schwaben jüdischen Glaubens oder Herkunft sowie andere Minderheiten aussonderte, verfolgte, entrechtete und ermordete.

2014 erschien ein Buch zur „Geschichte des Schwäbischen Heimatbundes von seiner Gründung 1909 bis heute„, in welchem auch die Zeit des Vereins im Nationalsozialismus beleuchtet wird. Siehe darin insbesondere die Beiträge von Fritz Endemann (Felix Schuster … – Wege und Abwege eines vierzigjährigen Wirkens), Benigna Schönhagen (… ein treuer und gewissenhafter Diener und Helfer … – Der Schwäbische Heimatbund in der NS-Zeit | auch auf diesen Seiten) und Wilfried Setzler (Der Schwäbische Heimatbund nach 1945 – ein Neuanfang? | gekürzt auch auf diesen Seiten).

Beachten Sie auch das Verzeichnis der lebenden Ehrenmitglieder des Schwäbischen Heimatbundes.

Verstorbene Ehrenvorsitzende

Prof. Willi Karl Birn, Tübingen (1907 bis 2000)

Jurist, 1958–1972 Regierungspräsident von Südwürttemberg-Hohenzollern, 1969 bis 1984 Vorsitzender des Schwäbischen Heimatbundes. Ehrenmitglied und Ehrenvorsitzender 1984.

Konrad Graf von Degenfeld-Schonburg, Schloss Eybach (1875 bis 1952)

Vorsitzender des Bundes für Heimatschutz in Württemberg und Hohenzollern 1922–1939 sowie 1947–1949 als „Notvorstand“ und „Vereinsleiter“ des Schwäbischen Heimatbundes vor der ersten Mitgliederversammlung 1949. Ehrenmitglied 1934, Ehrenvorsitzender 1939.

Dr. Hans Lorenser, Ulm (1916 bis 1989)

Volkswirt und Politiker, 1972–1984 Oberbürgermeister der Stadt Ulm, 1984–1989 Vorsitzender des Schwäbischen Heimatbundes. Ehrenmitglied und Ehrenvorsitzender 1989.

Verstorbene Ehrenmitglieder

Hans Auwärter, Stuttgart (1894 bis 1964)

Notar, 1931–1964 Schatzmeister, Ehrenmitglied 1949.

Walther Bacmeister, Stuttgart (1873 bis 1966)

Jurist, Oberstaatsanwalt, Ornithologe. Ehrenmitglied 1963.

Prof. Dr. Julius Baum, Stuttgart (1882 bis 1959)

Direktor des Museums in Ulm, 1933 von den Nazis entlassen, emigrierte 1939 in die Schweiz, 1947 Direktor des Württembergischen Landesmuseums in Stuttgart. Zeitpunkt der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft unbekannt. (Zu ihm siehe: Myrah Adams, in: Baden-Württembergische Biographien Band VII, hrsg. von Fred Ludwig Sepaintner, Stuttgart 2019, S. 20–25.)

Willy Baur, Hechingen-Stetten (1897 bis 1986)

Bankdirektor, Heimatkundler, Mitarbeit am „Schwäbischen Heimatbuch“; Vorträge, Führungen und Exkursionen, ab 1958 Vorstandsmitglied, ab 1964 Schatzmeister. Ehrenmitglied 1972.

Dr. h.c. Hans Binder, Nürtingen (1924 bis 2005)

Pädagoge, Leiter der Volkshochschulen Winnenden und Nürtingen, Kulturreferent der Stadt Nürtingen, Höhlen- und Karstforscher, Autor der „Schwäbischen Heimat“; Vorsitzender der Ortsgruppe Nürtingen 1980–1994. Ehrenmitglied 1995.

Prof. Willi Karl Birn, Tübingen (1907 bis 2000)

Jurist, 1958–1972 Regierungspräsident von Südwürttemberg-Hohenzollern, 1969–1984 Vorsitzender des Schwäbischen Heimatbundes. Ehrenmitglied und Ehrenvorsitzender 1989.

Prof. Dr. Karl Bohnenberger, Tübingen (1863 bis 1951)

Professor der Germanistik an der Universität Tübingen 1921–1930, zahlreiche Publikationen, v.a. zur Ortsnamen-Geschichte und Mundart in Württemberg. Ehrenmitglied 1949. (Zu ihm siehe: Württembergische Biographien Band III, hrsg. von Maria Magdalena Rückert, Stuttgart 2017, S. 21f.)

Prof. Dr. Paul Bonatz, Stuttgart (1877 bis 1956)

Architekt und Universitätsprofessor, Vertreter der „Stuttgarter Schule“ des Bauens, Erbauer zahlreicher repräsentativer Bauten, zuletzt auch in der Türkei. Ehrenmitglied 1949. (Zu ihm siehe: Reinhold Lurz, in: Baden-Württembergische Biographien Band I, hrsg. von Bernd Ottnad, Stuttgart 1994, S. 37–39.)

Fritz Bürkle, Stuttgart (1919 bis 2013)

Oberbaudirektor, Wasserbauingenieur, langjähriges Mitglied im Ausschuss für Naturschutz, naturkundliche Exkursionen. Ehrenmitglied 1999.

Georg Burkhardt, Geislingen (1876 bis 1967)

Studiendirektor, Historiker, Heimatforscher, Gründer und langjähriger Vorsitzender des Geislinger Geschichts- und Altertumsvereins. Ehrenmitglied 1962.

Konrad Graf von Degenfeld-Schonburg, Schloss Eybach (1875 bis 1952)

Vorsitzender des Bundes für Heimatschutz in Württemberg und Hohenzollern 1922–1939 sowie 1947–1949 als „Notvorstand“ und „Vereinsleiter“ des Schwäbischen Heimatbundes vor der ersten Mitgliederversammlung 1949. Ehrenmitglied 1934, Ehrenvorsitzender 1939.

Prof. Dr. Helmut Dölker, Esslingen (1904 bis 1992)

Leiter der Landesstelle für Volkskunde, Honorarprofessor am Ludwig-Uhland-Institut für Volkskunde der Universität Tübingen, langjähriges Vorstanbdsmitglied, Mitglied des Redaktionsausschuss, landes- und volkskundliche Exkursionen. Ehrenmitglied 1984.

Dr. h.c. Otto Feucht, Stuttgart (1879 bis 1971)

Oberforstrat, Leiter des Forstamtes „Solitude“, Stuttgart, zahlreiche Publikationen zum Naturschutz und zur Flora in Württemberg, Kreisbeauftragter für Naturschutz und Landschaftspflege im Stadtkreis Stuttgart. Ehrenmitglied 1939.

Dr. Ludwig Finckh, Gaienhofen (1876 bis 1964)

Arzt und Schriftsteller, Rettete dank seiner guten Beziehungen zum NS-Regime den Hohenstoffeln vor dem Abbruch. Ehrenmitglied 1934. (Zu ihm und seinem Verhältnis zum Nationalsozialismus siehe Manfred Bosch, in: Baden-Württembergische Biographien, Band II, hrsg. von Bernd Ottnad, Stuttgart 1999, S. 132–136.)

Prof. Dr. Carl Johannes Fuchs, Tübingen (1865 bis 1934)

Professor für Nationalökonomie an der Universität Tübingen, 1909 Mitbegründer des Bundes für Heimatschutz in Württemberg und Hohenzollern, 1909–1913 dessen stv. Vorsitzender. Ehrenmitglied 1925.

Friedrich von Gaisberg-Schöckingen, Schöckingen (1857 bis 1932)

Forstwissenschaftler, Vorstandsmitglied zahlreicher landesgeschichtlicher und landeskundlicher Gesellschaften und Vereine, 1914–1922 Vorsitzender des Württembergischen Bundes für Heimatschutz in Württemberg und Hohenzollern. Ehrenmitglied 1922.

Walther Genzmer, Sigmaringen (1890 bis 1983)

Architekt und Denkmalpfleger, Landeskonservator der Kunstdenkmale Hohenzollerns (ab 1934), Führung von Studienreisen, langjähriges Vorstandsmitglied. Ehrenmitglied 1961. (Zu ihm siehe: Hubert Krins, in: Baden-Württembergische Biographien Band III, hrsg. von Bernd Ottnad und Fred Ludwig Sepaintner, Stuttgart 2002, S. 100f.)

Prof. Dr. Peter Goeßler, Tübingen (1872 bis 1956)

Philologe, Historiker und v.a. Archäologe, „Vater der Heimatforschung und Heimatpflege“, seit 1905 Bodendenkmalpfleger in Württemberg. Ehrenmitglied 1949.

Prof. Karl Götz, Stuttgart (1903 bis 1989)

Lehrer, Schriftsteller, 1933 NSDAP-Mitglied, später Mitglied der SS, Sonderbeauftragter für deutsche Sprachinseln im Osten, 1945–1947 in Internierungslager inhaftiert, 1962–1982 Herausgeber des „Schwäbischen Heimatkalenders“. Ehrenmitglied 1965. (Über ihn und sein Verhältnis zum Nationalsozialismus siehe: „Entscheidend dafür, was wir sind, kann einzig das Blut sein“: Karl Götz, in: Wolfgang Proske (Hrsg.): Täter Helfer Trittbrettfahrer. NS-Belastete aus Baden-Württemberg, Band 1: NS-Belastete von der Ostalb. Ulm 2010, S. 125–138.)

Dr. Max Gottlieb, Kirchheim/Teck (1896 bis 1976)

Verleger und Redakteur, Druckereibesitzer („Teckbote“), NSDAP-Mitglied seit 1933, in zahlreichen NS-Organisationen tätig, u.a. in der Reichspressekammer. Ehrenmitglied 1968.

Prof. Dr. Robert Gradmann, Sindelfingen (1865 bis 1950)

Pfarrer, Geograf und Botaniker, 1919–1934 Ordinarius für Geografie an der Universität Erlangen; lebt nach der Emeritierung in Tübingen, Wegbereiter der ökologischen Vegetationskunde sowie der (süd)deutschen Landeskunde. Ehrenmitglied 1939. (Zu ihm siehe: Jürgen Hagel, in: Württembergische Biographien Band I, hrsg. von Maria Magdalena Rückert, Stuttgart 2006, S. 91f.)

Prof. Dr. Otto Güntter, Marbach (1958 bis 1949)

Germanist, langjähriger Direktor des Schiller-Nationalmuseums und Vorsitzender des Schillervereins. Ehrenmitglied 1949 (posthum). (Zu seiner Tätigkeit, insbesondere in der NS-Zeit siehe: Jan Eike Dunkhase: Provinz der Moderne. Marbachs Weg zum Deutschen Literaturarchiv, Stuttgart 2021.)

Karl Gutbrod, Stuttgart (1905 bis 1984)

Verlagsbuchhändler, geschäftsführender Gesellschafter des Stuttgarter Kohlhammer-Verlags. 1936 Gau-Obmann für den Buchhandel in der Reichsschrifttumskammer. 1956 Mitbegründer des DuMont-Buchverlags in Köln. Ehrenmitglied 1955. (Zur Rolle von Karl Gutbrod in der NS-Zeit siehe: Thomas Garke-Rothbart: „…  für unseren Betrieb lebensnotwendig…“ Georg von Holtzbrinck als Verlagsunternehmer im Dritten Reich, München 2008, S. 75–80.)

Lina Hähnle, Giengen/Brenz (1851 bis 1941)

1899 Gründerin und langjährige Vorsitzende des Bundes für Vogelschutz (heute Naturschutzbund Deutschland). Ehrenmitglied 1933. (Zu ihrer Tätigkeit insbesondere in der NS-Zeit siehe: Hans-Werner Frohn und Jürgen Rosebrock (Hrsg.): Spurensuche – Lina Hähnle und die demokratischen Wurzeln des Naturschutzes, Uchte 2017.)

Konradin Haußer, Stuttgart (1883 bis 1973)

Kaufmann und Unternehmer, Direktor der Taylorix-Organisation GmbH, Antroposoph. Ehrenmitglied 1965.

Maria Heitland, Stuttgart (1920 bis 2009)

Studium der Landesgeschichte in Tübingen, 1972–1987 Geschäftsführerin des Schwäbischen Heimatbundes. Ehrenmitglied 2003.

Felix Hollenberg, Stuttgart (1868 bis 1945)

Kunstmaler und Radierer, zahlreiche Darstellungen schwäbischer Landschaften. Ehrenmitglied 1939. (Zu ihm siehe: Monika Spiller, in: Württembergische Biographien, Band II. hrsg. von Maria Magdalena Rückert, Stuttgart 2011, S. 144f.)

Prof. Dr. Wolfgang Irtenkauf, Löffingen (1928 bis 2003)

Bibliothekar, Leiter der Handschriften-Abteilung in der Württembergischen Landesbibliothek, 1970–1986 Vorstandsmitglied des Schwäbischen Heimatbundes, 1971–1976 Redakteur der „Schwäbischen Heimat“. Ehrenmitglied 1991.

Walter Kittel, Stuttgart (1895 bis 1981)

Architekt, Baudirektor, 1960–1969 Vorsitzender des Schwäbischen Heimatbundes. Ehrenmitglied 1969.

Dr. Ing. Christoph Klaiber, Ulm (1878 bis 1945)

Regierungsbaumeister, Gewerbeschuldirektor in Ulm. Ehrenmitglied 1939.

Dr. Heinrich Klumpp, Stuttgart (1875 bis 1961)

Regierungsrat in Stuttgart. Zeitpunkt der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft nicht bekannt. (Zu ihm siehe: Eberl / Marcon: 150 Jahre Promotion an der wirtschaftswissenschftlichen Fakultät der Universität Tübingen, Stuttgart 1984, S. 61.)

Agathe Kunze, Stuttgart (1917 bis 2010)

Journalistin und Mäzenatin. Ehrenmitglied 2006.

August Lämmle, Leonberg (1876 bis 1962)

Schriftsteller, Volkskundler und Landeskonservator, 1939 Vorsitzender des Bundes für Heimatschutz in Württemberg und Hohenzollern. Ehrenmitglied 1939. (Über ihn und sein Verhältnis zum Nationalsozialismus siehe: Elena Baumgärtel: August Lämmle (1876–1962) … lächerliche Lobrede, in: Der »Schwäbische Dichterkreis« von 1938 und seine Entnazifizierung, hrsg. von Stephan Molitor, Stuttgart 2019, S. 54–58.)

Otto Lau, Kirchheim/Teck (1882 bis 1972)

Oberstudienrat und Heimatforscher, Leiter des Heimatmuseums Kirchheim u.T.. Ehrenmitglied 1962.

Prof. Rudolf Lempp, Stuttgart (1887 bis 1981)

Architekt, 1927–1947 Professor für Hochbaukunde für Bauingenieure an der Technischen Hochschule Stuttgart, 1947–1953 Direktor der Staatsbauschule in Stuttgart. Ehrenmitglied 1949. (Zu ihm und seiner Tätigkeit in der NS-Zeit (Entnazifizierungsakte: „unbelastet“) siehe: Ellen Pietrus, Der Esslinger Stadtbaumeister Rudolf Lempp (1887–1981) – ein »warmherziger Pfleger der Baudenkmale«, In: Esslinger Studien 44 (2005), S. 153–190.)

Dr. h.c. Otto Linck, Güglingen (1892 bis 1985)

Oberforstrat, Verfasser zahlreicher Schriften, langjähriges Vorstandsmitglied, 1940–1985 Vorsitzender des Zabergäuvereins. Ehrenmitglied 1949. (Zu ihm siehe: Gerhard Aßfahl, in: Baden-Württembergische Biographien, Band 1, hrsg. von Bernd Otnad, Stuttgart 1994, S. 213–215.)

Dr. Ing. Werner Lindner, Hermannsburg (1883 bis 1964)

Architekt und Baurat, 1914–1933 Geschäftsführer des Deutschen Bundes Heimatschutz. Arbeitete im Zweiten Weltkrieg im Auftrag Himmlers u. a. die baugestalterischen Richtlinien für die „einzudeutschenden“ Dörfern in Polen aus. Ehrenmitglied 1949. (Über ihn und sein Verhältnis zum Nationalsozialismus siehe: Barbara Bank: Werner Lindner. Industriemoderne und regionale Identität. Diss. Dortmund 2008. [online als pdf])

Dr. Hans Lorenser, Ulm (1916 bis 1989)

Volkswirt und Politiker, 1972–1984 Oberbürgermeister der Stadt Ulm, 1984–1989 Vorsitzender des Schwäbischen Heimatbundes. Ehrenmitglied 1989.

Willi Lutz, Heilbronn (1926 bis 2022)

Ltd. Verwaltungsdirektor, 1994–2000 Mitglied des Vorstandes des Schwäbischen Heimatbundes, Leiter der SHB-Bezirksgruppe Heilbronn 1989–2006. Ehrenmitglied 2001.

Dr. Reinhold Maier, Stuttgart (1889 bis 1971)

1946–1952 Ministerpräsidenten von Württemberg-Baden, 1952–53 erster Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg. Zeitpunkt der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft unsicher, vermutlich 1949. (Zu ihm siehe: Klaus Jürgen Matz, in: Baden-Württembergische Biographien, Band III, hrsg. von Bernd Ottnad und Fred Sepaintner, Stuttgart 2002, S. 234–242.)

Wilhelm Meyer-Ilschen, Stuttgart (1878 bis 1946)

Verlagsbuchhändler in Esslingen und Stuttgart, Inhaber der Mieder- und Trikotagenfabrik Lindauer in Stuttgart-Bad Cannstatt; 1909 Mitbegründer des Württembergischen Bundes für Heimatschutz, 1909/10 dessen Geschäftsführer. Ehrenmitglied 1934. (Wie es ihm, seiner jüdischen Frau und deren Familie in der NS-Zeit erging: siehe Wilfried Setzler: Kein Glückwunsch für den Gründer, kein Bedauern nach 1945. Der Schwäbische Heimatbund und Meyer-Ilschen (1878–1946), in: Schwäbische Heimat Heft 2017, S. 438–444.)

Prof. Dr. Gebhard Müller, Stuttgart (1900 bis 1990)

1948–1952 Staatspräsident von Württemberg-Hohenzollern, 1953–1958 Ministerpräsident von Baden-Württemberg, 1959–1971 Präsident des Bundesverfassungsgerichts. Ehrenmitglied 1985. (Zu ihm siehe: Paul Feuchte, in: Baden-Württembergische Biographien, Band II, hrsg. von Bernd Ottnad, Stuttgart 1999, S. 324–332.)

Ludwig Jakob Nägele, Nürtingen (1869 bis 1950)

Oberamtmann, 1928 Landrat im Oberamt Nürtingen, 1933 von Gauleiter Murr vorzeitig in Ruhestand versetzt. Ehrenmitglied 1934.

Dr. Alfred Neuschler, Stuttgart (1874 bis 1975)

Verwaltungsjurist, zuletzt 1946–1951 Präsident des Verwaltungsgerichtshofs Bebenhausen, 1949–1956 Vorsitzender des Schwäbischen Heimatbundes. Ehrenmitglied 1955. (Zu ihm siehe: Rudolf Kieß, in: Baden-Württembergische Biographien, Band II, hrsg. von Bernd Ottnad, Stuttgart 1999, S. 341–343.)

Prof. Dr. Oscar Paret, Ludwigsburg (1889 bis 1972)

Archäologe, Konservator am Württembergischen Landesmuseum und Denkmalamt. Seine Ernennung zum Direktor des Landesmuseums 1941 scheiterte an seiner bekannten Opposition zur NSDAP und dem NS-Regime. Ehrenmitglied 1949. (Zu ihm siehe: Dieter Planck, in: Baden-Württembergische Biographien, Band III, hrsg. von Bernd Ottnad und Fred Sepaintner, Stuttgart 2002, S. 292–295.)

Dr. Wilhelm Pfeiffer, Stuttgart (1888 bis 1939)

Geologe, Studienrat, zahlreiche geologische Publikationen und Lehrfahrten, langjähriger Schriftführer und ehrenamtliches geschäftsführendes Vorstandsmitglied im Württembergischen Bund für Heimatschutz, Vorsitzender des Schwarzwaldvereins. Ehrenmitglied 1934.

Dr. Oswald Rathfelder, Stuttgart (1922 bis 2011)

Botaniker, Naturschützer, 1956–1994 Vorstandsmitglied und stellvertretender Vorsitzender des Schwäbischen Heimatbundes. Ehrenmitglied 1994.

Hans Reyhing, Ulm (1882 bis 1961)

Schriftsteller, Heimatdichter, Herausgeber zahlreicher landeskundlicher Zeitschriften und Bücher, u.a. des “Schwäbischen Heimatkalenders“. Ehrenmitglied 1952. (Über ihn und sein Verhältnis zum Nationalsozialismus siehe: Sophie Prasse: Mit Blut und Boden für die Heimat, in: Der »Schwäbische Dichterkreis« von 1938 und seine Entnazifizierung, hrsg. von Stephan Molitor, Stuttgart 2019, S. 78–83.)

Fridolin Rimmele, Kirschenhardthof (1873 bis 1953)

Oberbaurat, seit 1919 Vorstand des Bezirksbauamtes Heilbronn, Mitarbeiter des Landesamts für Denkmalpflege im Raum Heilbronn, Vorsitzender der Ortsgruppe Heilbronn bis 1939. Ehrenmitglied 1934. (Zu ihm siehe Joachim Hennze: Bezirksgruppe Heilbronn des Schwäbischen Heimatbundes, in: Martin Blümcke und Wilfried Setzler (Hrsg.): Die Geschichte des Schwäbischen Heimatbundes, Ostfildern 2014, S. 61–76.)

Immanuel Carl Rösler, Schorndorf (1891 bis 1974)

Dipl.-Ing. und Architekt, Stadtarchivar in Schorndorf und Heimatforscher. Ehrenmitglied 1966.

Dr. Oskar Rühle, Stuttgart (1901 bis 1980)

Religionswissenschaftler, Verleger, 1950–1970 Schriftleiter der „Schwäbischen Heimat“. Ehrenmitglied 1971.

Prof. Dr. Adolf Schahl, Bad Boll (1908 bis 1982)

Kunsthistoriker, 1950–1972 Geschäftsführer des Schwäbischen Heimatbundes. Ehrenmitglied 1978.

Johannes Schmid, Leutkirch (1891 bis 1968)

Journalist, nach 1945 Feuilleton- und Chefredakteur der „Schwäbischen Zeitung“ in Leutkirch. Ehrenmitglied 1964.

Prof. Dr. Richard Schmidt, Stuttgart (1889 bis 1973)

Kunsthistoriker und Denkmalpfleger, 1938 Hauptkonservator der Bau- und Kunstdenkmalpflege Württembergs, Leiter des Staatlichen Amts für Denkmalpflege, Vorstandsmitglied. Ehrenmitglied 1949.

Prof. Paul Schmohl, Stuttgart (1870 bis 1946)

Architekt und Oberbaurat, Professor und Direktor der Stuttgarter Kunstgewerbeschule, 1909 Mitbegründer des Bundes für Heimatschutz in Württemberg und Hohenzollern und bis 1914 dessen Erster Vorsitzender. Ehrenmitglied 1914. (Zu ihm siehe: Alfred Lutz, in: Württembergische Biographien, Band II, hrsg. von Maria Magdalena Rückert, Stuttgart 2011, S. 253–256.)

Georg Schmückle, Esslingen (1880 bis 1948)

Jurist und Schriftsteller, 1931 Eintritt in die NSDAP und Landesvorsitzender des „Kampfbunds für deutsche Kultur“. 1933 Landesleiter der Reichsschrifttumskammer Württemberg-Hohenzollern und Vertreter Württembergs im Landesverband Deutscher Schriftsteller, 1939–1945 als Direktor des Schiller-Nationalmuseums in Marbach am Neckar eingesetzt. Im Zuge der Entnazifizierung Inhaftierung im Lager Moosburg. Ehrenmitglied 1940 (aberkannt 1949).

Prof. Dr. Paul Schultze-Naumburg, Weimar (1869 bis 1949)

Kunstmaler und Kunst-Schriftsteller, Architekt, 1904 Mitbegründer des Deutschen Bund Heimatschutz und dessen Erster Vorsitzender bis 1913. Ehrenmitglied 1934. (Über ihn und sein Verhältnis zum Nationalsozialismus siehe: Ralf-Peter Pinkwart: Paul Schultze-Naumburg. Konservatismus in Persönlichkeit, Überzeugung und baulichem Handwerk, in: Hans-Rudolf Meier und Daniela Spiegel (Hrsg.): Der lange Schatten des Paul Schultze-Naumburg, Heidelberg 2018, S. 83–95.)

Prof. Felix Schuster, Stuttgart (1876 bis 1950)

Architekt, Professor an der Kgl. Baugewerkschule, später Staatsbauschule, Herausgeber des „Schwäbischen Heimatbuches“, Mitinitiator der Wiederbegründung 1947. Ehrenmitglied 1934. (Über ihn und sein Verhältnis zum Nationalsozialismus siehe: Fritz Endemann: Felix Schuster (1876–1950) – Wege und Abwege eines vierzigjährigen Wirkens, in: Martin Blümcke und Wilfried Setzler (Hrsg.): Die Geschichte des Schwäbischen Heimatbundes, Ostfildern 2014, S. 93–100; Ders., in: Württembergische Biographien, Band 1, hrsg. von Maria Magdalena Rückert, Stuttgart 2006, S. 257–260)

Prof. Dr. Hans Schwenkel, Stuttgart (1886 bis 1957)

1922 erster Leiter der neu gegründeten „Staatlichen Stelle für Naturschutz“ in Stuttgart, Landschaftschronist und Naturschützer, Mit-Initiator des Reichsnaturschutzgesetzes 1935. Ehrenmitglied 1939. (Über ihn und sein Verhältnis zum Nationalsozialismus siehe: Jörg Sommer und Pierre Ibisch: Ökologie und Heimat – Gutes Leben für alle oder die Rückkehr der braunen Naturschützer? Jahrbuch Ökologie, Stuttgart 2020.)

Walter Strich-Chapell, Sersheim (1877 bis 1960)

Kunstmaler, Schüler von Gustav Schönleber, populärer Maler schwäbischer Landschaften. Ehrenmitglied 1949.

Prof. Dr. Albert Walzer, Stuttgart (1902 bis 1978)

Kunsthistoriker, Hauptkonservator am Württembergischen Landesmuseum. Ehrenmitglied 1964.

Prof. Dr. Wilhelm Weisser, Ulm (1864 bis 1941)

Philologe, Gymnasialprofessor, Heimatpfleger, Maler und Zeichner von Landschafts- und Städtebildern, 1925–1938 Vorsitzender der Ortsgruppe Ulm. Ehrenmitglied 1934.

Gotthold Wurster, Heidenheim (1890 bis 1942)

Oberlehrer, Biograf und Herausgeber der Werke des Dichters Ludwig Finckh. Ehrenmitglied 1939. (Zu ihm und zu seiner nationalsozialistischen Gesinnung siehe die Autobiografie seiner Tochter Margarete Hannsmann von 1982 „Der helle Tag bricht an – Ein Kind wird Nazi“.)

Philipp Albrecht Herzog von Württemberg, Altshausen (1893 bis 1975)

engagiert im Naturschutz und der Landschaftspflege. Ehrenmitglied 1964.

Hermann Ziegler, Stuttgart (1912 bis 2004)

Bautechniker, Forschungen zur Stadtgeschichte und Denkmalpflege in Stuttgart, insbesondere zur Geschichte der Stuttgarter Friedhöfe. Ehrenmitglied 1993.

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